Abschied
Schwester Alphonsa lebt die Caritas vor

Schwester Alphonsa hat ihr Leben der Nächstenliebe gewidmet. Jetzt kehrt sie ins Mutterhaus nach Neumarkt zurück.

15.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:57 Uhr
Franz Guttenberger
Die Schwestern Beatrix, Martiniana, Christine und Oberin Brunhilde (von links) sind traurig, dass Alphonsa (2. v. r.) wegzieht. −Foto: Franz Guttenberger

Im Caritas-Seniorenheim St. Franziskus gab es bisher noch fünf Schwestern der Ordensgemeinschaft der Niederbronner Schwestern. Ab Montag sind es nur noch vier. Die beliebte und weithin geschätzte Mitschwester Alphonsa wird Berching nächste Woche verlassen. Sie muss zum Mutterhaus nach Neumarkt zurück. Ihr Abschied aus Berching fällt ihr schon sehr schwer. Caritas, dieses lateinische Wort heißt übersetzt Nächstenliebe, und ist eine Grundhaltung gegenüber Menschen, besonders gegenüber Menschen in Not und Leid.

Unermüdliche Arbeit in der Krankenpflege

Diese Liebe Gottes hat sie nun ihr ganzes Leben lang weitergegeben. Ihre unermüdliche Arbeit in der Krankenpflege haben zahlreiche Familien erfahren. Viele Menschen hat sie in den letzten Stunden begleitet. Albert Schweitzer hat einmal gesagt: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.“ Und Alphonsa hat sich für ihre Nächstenliebe ein echtes Denkmal gesetzt. Inzwischen ist sie die Schwester, die am längsten im Caritas-Seniorenheim wohnt.

Ihr Abschied aus Berching fällt ihr schwer, aber das Bekenntnis zum Gehorsam hat sie schon vor über 65 Jahren bei der Profess abgelegt. Und so fällt es ihr nicht leicht, nach Neumarkt zurückzukehren. Als Schwester Alphonsa 2005 vom Altenheim Fürstenfeldbruck nach Berching ins Haus St. Franziskus kam, da gab es noch 16 Ordensschwestern in Berching, Nun sind es nur noch fünf. Neben Schwester Alphonsa sind noch Oberin Schwester Brunhilde, Schwester Beatrix, Schwester Christine und Schwester Martiniana hier in Berching. Arbeit und Fleiß und für den Mitmenschen da zu sein, prägten ihr Leben.

Mit dem Moped zu kranken Mitmenschen

Schwester Alphonsa, geborene Anna Schütz, erblickte in Schönstein im Landkreis Straubing-Bogen das Licht der Welt. 1951 trat sie in das Kloster der Niederbronner Schwestern in Neumarkt ein. 1954 legte sie das ewige Gelübde ab. 1956 kam sie nach Nürnberg und besuchte die Krankenpflegeschule im Theresien-Krankenhaus. Als ambulante Krankenschwester wirkte sie in mehreren Klöstern und Pfarreien.

Einige Zeit war sie in Berg bei Neumarkt. Von 1964 bis 1969 war sie in der Pfarrei Plankstetten in der Krankenpflege tätig. Mit dem Moped fuhr sie zu den kranken Mitmenschen. Sie macht auch heute noch nach einem überstandenen Schlaganfall und nach überstandener Corona-Erkrankung einen zufriedenen Eindruck, sie ist ausgeglichen und froh.