Industriestraße
Segen für den neuen Tafel-Standort in Schwandorf

25.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:46 Uhr
Pfarradministrator Andreas Schinko segnete die Räume an der Industriestraße. −Foto: Franziska Mahler

Zum dritten Mal ist die Tafel Schwandorf nun umgezogen. Von den neuen Räumen ist das Team aber begeistert.

Seit Oktober findet die Ausgabe schon nicht mehr in der früheren Schlosserei Kirndorfer an der Spitalgasse statt. „Es freut mich sehr, dass wir die Räume jetzt segnen können,“ sagte der Vorstandsvorsitzende des Caritas-Verbandes und der Tafel Schwandorf, Wolfgang Reiner. Der Umzug in die Industriestraße 13 sei durch die Hilfe vieler Helfer reibungslos verlaufen und glücklicherweise waren vor Ort keine Renovierungsarbeiten notwendig.

Tafel leiste wichtige soziale Arbeit, so Wopperer

Zweiter Bürgermeister Andreas Wopperer (CSU) betonte die wichtige gesellschaftliche und soziale Arbeit, die die Tafel erfülle. Er sei froh, dass die Ausgabestelle nun einen neuen Standort gefunden habe, denn der frühere sei alles andere als optimal gewesen. Die Stadt werde die Tafel nach wie vor unterstützen. Wopperer wünschte dem Team um Koordinator Christoph Imbach „frohes Schaffen“.

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Vorsitzender der Tafel Bayern, Peter Zilles, kam auf die aktuellen Herausforderungen zu sprechen. Durch den Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen habe sich die Kundenzahl teilweise verdreifacht. Entgegengesetzt dazu seien allerdings Rückgänge an Lebensmitteln bemerkbar. Da sich die Tafel als „Lebensmittel-Retter“ sieht, sei das auf der einen Seite erfreulich, weil weniger Produkte übrig bleiben. Für die Kunden der Tafel sei das aber fatal.

Energie sparen ist kaum möglich

Zusätzlich seien auch die Energiekosten der Tafel enorm. Im Gegensatz zu privaten Haushalten könne aber kaum etwas eingespart werden, da man sich an strenge Hygiene-Auflagen halten müsse. „Keiner weiß, was die Zukunft bringt“, sagte Zilles.

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Der Pfarradministrator von Herz Jesu Schwandorf, Andreas Schinko, und der Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Schwandorf, Arne Langbein, unterstrichen in ihrer Ansprache vor allem die Nächstenliebe. Diese werde auch bei der Ausgabestelle deutlich. Anschließend segnete Schinko die neuen Räumlichkeiten.

Bis zu 1300 Menschen aus dem Landkreis versorge man in der Tafel Schwandorf, so Imbach. Seit Anfang des Jahres bemerke man hier einen Anstieg von etwa 30 Prozent. Die Suche nach einem neuen Standort war für die spendenfinanzierte Tafel nicht leicht, gestand Imbach. Die Mietpreise in Schwandorf seien hoch und „die Menschen haben Vorbehalte“. Die Industriestraße sei durch umliegende Bushaltestellen sehr gut erreichbar. Für Autofahrer gebe es etwa fünf Parkplätze.

Tafel Schwandorf hat viele treue Helfer

Seit Anfang an, also seit 14 Jahren, ist der ehrenamtliche Helfer Willi Herdt dabei. Er selbst sei als Spätaussiedler von Russland nach Deutschland gekommen und unterstütze jetzt die Geflüchteten aus der Ukraine, indem er unter anderem für sie übersetzt. „Die Tafel ist der beste Ort, um die Sprache zu lernen“, so der 82-Jährige.

Karin Seidel ist die Leiterin der Ausgabestelle in Schwandorf und seit fast zwölf Jahren dabei. Menschen zu helfen, liege ihr am Herzen. Der neue Standort sei „super“. Man habe viel mehr Platz und es gebe sogar einen kleinen Wartebereich für die Kunden.