Ehrung
Sengenthal: Kindergarten ausgezeichnet

Die Kindertagesstätte Sternschnuppe ist für ihr besonderes Engagement für Menschen mit Down-Syndrom ausgezeichnet worden.

04.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:10 Uhr
Andreas Meyer
Die Eltern Michael, Lena und Ivonne Kölbl (re.) übergaben die Auszeichnung an Bürgermeister Werner Brandenburger und dem Leitungsteam Christina Breindl, Anna Klischin und Petra Fruth. −Foto: Andreas Meyer

Am 21. März jeden Jahres begeht man den Welt-Down-Syndrom-Tag. Eine besondere Auszeichnung erhielt in diesen Tagen die „Kindertagesstätte Sternschnuppe“ in Sengenthal.

Michael und Ivonne Kölbl vom deutschen Down-Syndrom Infocenter in Lauf an der Pegnitz überreichten der Kindertagesstätte die Auszeichnung in Form einer Urkunde.

Das deutsche Down-Syndrom Infocenter ist Anlaufstelle für Eltern mit Kindern mit Down-Syndrom. Diese organisieren und bieten Schulungen, Infomaterial und Veranstaltungen für betroffene Eltern. Dies ist auch bei Michael und Ivonne Kölbl der Fall, ihre dreijährige Tochter Lena hat seit Geburt dieses Down-Syndrom. Und trotzdem soll es so normal wie möglich aufwachsen.

Seit Anfang März 2022 ist Lena jetzt in der „Kindertagesstätte Sternschnuppe“. Zusammen mit ihrem älteren Bruder Johannes und den anderen Kindern kann sie tagtäglich das Umfeld in der Kita kennenlernen. Lena ist in der Gruppe voll integriert, freuen sich die Eltern Michael und Ivonne Kölbl.

Schon im Vorfeld haben nach intensiven Gesprächen mit Bürgermeister Werner Brandenburger und der Gruppenleiterin und Erzieherin Christina Breindl, Michael und Ivonne Kölbl gespürt, dass sie mit ihrer Lena nicht allein gelassen werden. Von Anfang an war bei den Betreuerinnen Anna Klischin und Petra Fruth die Bereitschaft vorhanden, Lena mit ihrer Beeinträchtigung in die Gruppe zu integrieren. „Lena, die eine Individualbegleitung für eine 1:1 Betreuung benötigt, fordert und überrascht uns täglich, die Kinder der Gruppe kümmern sich fürsorglich, was alle positiv stimmt“, so Erzieherin Christina Breindl. Wie Bürgermeister Werner Brandenburger erklärte, belege Lena durch ihre Beeinträchtigung mit dem Down-Syndrom viereinhalb Kindergartenplätze.

„Es war aber von Anfang an klar, dass wir kein Kind mit Beeinträchtigungen aussperren dürfen. Darum freut es mich sehr, dass die Gruppenleitung mit den besorgten Eltern Michael und Ivonne Kölbl sich viele Gedanken gemacht haben, wie Lena am schnellsten integriert werden kann.“ Für das kleine Mädchen, das sich mittlerweile sehr wohl fühlt in der Gruppe, wurde von der Gemeinde extra pädagogisch wertvolles Spielzeug angeschafft.

Diese Unterstützung seitens der Gemeinde und des Kita Teams bewogen Michael und Ivonne Kölbl beim deutschen Down-Syndrom Infocenter eine Auszeichnungsurkunde zu beantragen. Im Beisein von Bürgermeister Werner Brandenburger wurde diese Urkunde an das Leitungsteam übergeben.

Aus dem Text der Urkunde geht hervor: „Wir wünschen uns eine immer offenere Gesellschaft, die Menschen mit Down-Syndrom in ihrem Leben fördert und stärkt. Wir wünschen uns allen, dass jeder Mensch willkommen geheißen, geschätzt und respektiert wird, so wie er ist. Mit Ihnen können diese Wünsche wahr werden. Herzlichen Dank dafür.“