Bundeswehr
Soldat tot: Staatsanwalt ermittelt

Nach dem Tod eines Soldaten aus Regen, der von einem Panzer überrollt wurde, laufen Ermittlungen gegen zwei Soldaten wegen fahrlässiger Tötung.

28.05.2013 | Stand 16.09.2023, 21:03 Uhr

Ein Schützenpanzer des Typs Marder hatte im Gefechtsübungszentrum in Letzlingen den 28 Jahre alten Oberfeldwebel, der beim Panzergrenadierbataillon 112 in Regen diente, überfahren. Foto: Archiv

Nach dem Tod eines bayerischen Soldaten im Übungszentrum in der Colbitz-Letzlinger Heide (Sachsen-Anhalt) ermittelt die Staatsanwaltschaft Stendal nun wegen fahrlässiger Tötung gegen zwei andere Bundeswehrangehörige.

Dabei handele es sich um einen 20 Jahre alten Panzerfahrer und einen 28-Jährigen, der diesen beim Rückwärtsfahren eingewiesen hatte. Das teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Brigitte Strullmeier, gestern mit. Beide Soldaten hätten sich nicht zu dem Vorfall geäußert.

Der 28 Jahre alte Oberfeldwebel, der beim Panzergrenadierbataillon 112 in Regen diente, war am Samstag gestorben, nachdem ihn während einer Übung ein Schützenpanzer „Marder“ überfahren hatte. Die Staatsanwaltschaft hat die Obduktion der Leiche beantragt. Zu den Ermittlungen und zu den Dienstgraden der beiden Männer wollte die Bundeswehr keine Angaben machen. Die Untersuchung sei einzig und allein Sache der Staatsanwaltschaft, sagte ein Sprecher. Auch über den Wohnort des Getöteten gab es keine Informationen. Das Panzergrenadierbataillon 112 aus dem Bayerwald bereitet sich derzeit in dem Gefechts-Übungszentrum auf einen Afghanistan-Einsatz vor. Es soll dort eine Brigade der afghanischen Armee beratend unterstützen.

Die Angehörigen des verunglückten Oberfeldwebels wurden durch die Bundeswehr über das Unglück informiert. Der 28-Jährige war verheiratet. „Unsere Gedanken und unsere Aufmerksamkeit sind jetzt ganz bei den Angehörigen unseres Kameraden“, sagte gestern Major Ronny Setzepfand in der Bayerwald-Kaserne gegenüber Medienvertretern.

Setzepfand hat derzeit das Kommando in der Kaserne. Der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Heiko Diehl, ist ebenso wie der stellvertretende Kommandeur, Major Axel Niemann, mit rund 300 Mann des Regener Panzergrenadierbataillons 112 auf dem Truppenübungsplatz in Sachsen-Anhalt. Wie Setzepfand weiter erklärte, bleibt das Bataillon noch bis Ende dieser Woche im Gefechtsübungszentrum in Letzlingen. In der Bayerwald-Kaserne wurde die Truppenfahne zum Gedenken an den verunglückten Soldaten auf Halbmast gesetzt.