Futsal-Bundesliga
SSV Jahn 1889: Die Besten sind nur einen Tick entfernt

17.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:14 Uhr
Enttäuschte Gesichter, Beifall für die Fans: Lucas Kruel, Halison und Gustavo trafen im Landsleute mit dem ebenfalls brasilianisch orientierten Team aus Hohenstein knapp den Kürzeren. −Foto: Brüssel

Sie hatten es schon nach dem ersten Topspiel gewusst, jetzt wissen es die Futsaler des SSV Jahn 1889 endgültig: Der Neuling kann in der Bundesliga selbst mit den allerbesten Konkurrenten sehr gut mithalten. Zwar gab es wie schon gegen den deutschen Meister Stuttgart (1:3) auch gegen Hohenstein-Ernstthal, kurz HOT 05, eine 1:2 (1:1)-Niederlage, doch die rund 250 Zuschauer in der Nord-Halle sorgten für eine beidseits stimmungsvolle Kulisse und bekamen eines der besten Futsal-Spiele zu sehen, die je in Regensburg stattfanden. Am Ende war der Tabellenführer froh, seine Bilanz makellos gehalten zu haben.

Definiert wird der Saisonweg der Regensburger jetzt erst einmal in den beiden folgenden Auswärtsspielen an den Spieltagen sechs und sieben: Am Samstag (18.30 Uhr) geht es nach Bielefeld. Nach einer weiteren Länderspielpause wegen der WM-Qualifikation folgt am 12. November die Reise zu Fortuna Düsseldorf.

Ein Schwergewicht fehlt noch

Erst am 19. November (16 Uhr) wartet das nächste Heimspiel in der Nord-Halle gegen den aktuell punktgleichen Tabellendritten TSV Weilimdorf aus Stuttgart, das dritte Bundesliga-Schwergewicht, mit dem es in den gemeinsamen Regionalligajahren in der Vergangenheit so viele heiße Duelle gegeben hatte.

Anders als gegen Stuttgart gingen die 1889-Futsaler, denen nicht nur Sturmtank Marquinhus spürbar fehlte, sondern auch Filip Palutka, diesmal selbst in Führung. Schon nach 5:16 Minuten traf Alberto nach feinem Einsatz und Vorarbeit von Halison zum 1:0. Doch Hohenstein, das zwar auch auf seinen Kapitän Christopher Wittig verzichten musste, der verletzt vom Nationalteam zurückkehrte, blieb ruhig und glich auch schon 201 Sekunden später durch Kennedy Alves Ribeiro aus.

Das Gästeplus: Sie hatten einen breiten, so hoch- wie gleichwertigen Kader mit zehn Feldspielern zur Verfügung und spielten so auch den Nachtteil in der ersten Halbzeit souverän von der Uhr, fast fünf Minuten bei fünf Fouls zu stehen. Ein sechstes hätte einen Straf-Zehnmeter zur Folge gehabt. Und bei einem Jahn-Pfostentreffer 27 Sekunden vor der Pause hatte das derzeit sicher stärkste Bundesliga-Team auch das nötige Glück.

Nach der Pause holten sich die Sachsen noch ein weiteres Plus mit dem nach einem Freistoß konsequent herausgespielten 2:1 durch Ondrej Mica (27.). Große Chancen waren in dieser Partie zweier futsaltechnischer und futsaltaktischer Topmannschaften zwar nicht Massenware, spannend ging es aber auch so bis zur letzten Sekunde weiter. Zwar fingen sich diesmal die Regensburg ihr fünftes Foul schon fast acht Minuten vor Ende der effektiven Spielzeit von 40 Minuten ein, versuchten aber es in den letzten fast fünf Minuten fast durchgängig mit fliegendem Torwart und einem zusätzlichen Feldspieler. Nach dem sechsten Foul und dem daraus resultierenden Zehnmeter wäre dennoch beinahe das 1:3 gefallen: Doch Raul parierte 19 Sekunden vor dem Ende gegen den 2:1-Torschützen Mica.

Zufriedener Lucas Kruel

„Die Jungs haben gesehen, dass wir mit den Besten mithalten können und nicht fünf, sechs Tore weg sind“, war auch Spielertrainer Lucas Kruel nach der Anfangsenttäuschung über die Niederlage zufrieden. In Bielefeld und Düsseldorf entscheidet sich, ob in der näheren Zukunft der Blick erst einmal nach oben oder doch eher nach unten gehen wird.

Statistik: SSV Jahn 1889 – Hohenstein-Ernstthal 1:2 (1:1)SSV Jahn 1889:Raul – Kruel, Gustavo, Halison, Günter, Alberto, Simao, Herterich

Tore:1:0 (5:16) Alberto, 1:1 (8:37) Kennedy Alves Ribeiro, 1:2 (26:23) Mica;Besonderes:Mica (Hohenstein) scheitert mit Zehnmeter an Raul (39:41);Zuschauer:250