Gewitter
Starkes Unwetter trifft Kreis Schwandorf

Sturm und Hagel schockierten die Besucher des Moving Grounds. In Bodenwöhr stehen Wassermassen auf der Straße.

06.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:32 Uhr
Reinhold Willfurth

Eine Spur der Verwüstung zeigte sich am Gelände des Moving Grounds. Foto: Waldemar Hauschild

Riesenschreck für Urlauber und Einheimische: Wie ein Mann aus München, der mit seiner Familie einen schönen Tag im Moving Ground am Steinberger See verbringen wollte, der Mittelbayerischen berichtete, war am Dienstagnachmittag ein heftiges Unwetter über das Freizeitareal gezogen. SUP-Boards, Klamotten und sogar schwere Sonnenschirme seien durch die Luft geflogen. Fotos des Urlaubers zeigen zerstörte Schirme, die nach dem Unwetter neben umgeworfenen Stühlen am Boden lagen. Dazwischen sammelten Gäste in Bikinis und Badehosen ihr Hab und Gut wieder ein. „Ich selber habe ja schon einiges erlebt“, sagte der Mann der Mittelbayerischen. Dieses Unwetter mit Sturm, Hagel und sintflutartigen Regenschauern schockiere ihn aber doch. Sogar ein Baum sei umgeknickt, die Hüpfburg eingekracht. Das Moving Ground selbst war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

2018 war der Schreckenbach über die Ufer getreten

Bürgermeister Harald Bemmerl inspizierte nach dem Unwetter zusammen mit Bauhofmitarbeitern die neuralgischen Stellen der Gemeinde. Dazu gehörte vor allem der Schreckenbach, der nach zwei Unwettern im Sommer 2018 über die Ufer getreten war und Straßen überflutet hatte. Die Gemeinde hatte den Bach daraufhin ausbaggern und das Ufer herrichten lassen.

Erst vor wenigen Tagen habe das Straßenbauamt auch den Durchlass unter der Straße Nittenau-Schwandorf ausräumen lassen, sagte Bemmerl. Schließlich habe man auch ein Pumpwerk wieder instandgesetzt, sodass die Fluten schnell wieder in die Kanalisation abgeleitet werden können. Erst vor kurzem sei auch das Regenrückhaltebecken überprüft worden.

„Wir sind knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.“Bürgermeister Harald Bemmerl

Alles zusammen habe dafür gesorgt, dass die Gemeinde von diesem Unwetter verschont geblieben sei. „Wir sind knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt“, gab Bemmerl aber zu bedenken. Das Rückhaltebecken habe nur mehr 40 Zentimeter Restkapazität angezeigt.

Die Steinberger Feuerwehr wurde nur zu einem Einsatz gerufen: Ein umgefallener Baum in der Industriestraße musste geborgen werden.

Wassermassen in Bodenwöhr

Auch Bodenwöhr hat es am Dienstagnachmittag schwerer erwischt. Im Ortskern standen nach dem Regenschauer Wassermassen zentimeterweit auf der Straße, wie auch ein Video zeigt, das in den Sozialen Netzwerken verbreitet wird.

Von 15 bis 24 Uhr waren imLandkreis Schwandorf zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren unterwegs, um vollgelaufene Keller leer zu pumpen oder anderweitig zu helfen, berichtet Kreisbrandmeister Robert Heinfling gegenüber der Mittelbayerischen über das Unwetter vom Dienstag. Die Schwerpunkte lagen dabei in Bodenwöhr, wo die Hauptstraße geflutet war, in Steinberg und im Städtedreieck. In Schwandorf habe es keine Schäden gegeben. Zum Glück seien keine Menschen verletzt worden. Es gab nur Sachschäden. Zwei Mal haben Blitze in Bäume eingeschlagen. Ob ein Verkehrsunfall an der Oder-Kreuzung auf das Unwetter zurückzuführen sei, ist der Feuerwehr nicht bekannt.

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