Frühzeitig informieren!
Streik am Flughafen München: Am Freitag bleiben wohl einige Flieger am Boden

15.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:37 Uhr

Passagiere sollten sich frühzeitig bei ihrer Fluggesellschaft und auf der Internetseite des Flughafens über mögliche Flugausfälle informieren. −Symbolbild: Peter Kneffel/dpa

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes müssen sich Passagiere am Münchner Flughafen am Freitag auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi hat dort die Beschäftigten zu einem ganztägigen Streik aufgerufen - trotz der großen Computerproblemen bei der Lufthansa, die schon am Mittwoch für Chaos sorgten.



„Die bisherigen Verhandlungen verliefen praktisch ergebnislos“, sagte Manuela Dietz von Verdi Bayern. „Im öffentlichen Dienst und bei den Beschäftigten der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste geht nichts voran. Um diese Situation zu ändern, erhöhen wir mit den Warnstreiks nun den Druck.“

Lesen Sie dazu auch:Wegen IT-Panne bei der Lufthansa: FC Bayern sitzt in Paris fest

Mehr als 700 Starts und Landungen seien am Freitag in München geplant, sagte ein Sprecher des zweitgrößten deutschen Flughafens. Man gehe aufgrund des Warnstreiks von starken Einschränkungen aus. Passagiere sollten sich demnach frühzeitig bei ihrer Fluggesellschaft und auf der Internetseite des Flughafens informieren. Auch am Mittwoch kam es aufgrund eines IT-Ausfalls bei der Lufthansa zu Einschränkungen im Luftverkehr.

Demo am Flughafen geplant

Die Streikenden wollen sich am Freitag ab 11 Uhr zu einer Demonstration am Flughafen versammeln, teilte Verdi Bayern mit. Auch an den Flughäfen in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen sind Warnstreiks geplant. Nach Angaben der Gewerkschaft sind Hilfslieferungen in die Türkei und nach Syrien ausgenommen.

Mit dem Ausstand wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. In den Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund DBB 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.

Notdienstvereinbarung für die Münchner Sicherheitskonferenz

Für die Regierungsflüge im Zusammenhang mit der Sicherheitskonferenz in München habe man eine Notdienstvereinbarung getroffen, sagte die Sprecherin. Die Regierungsmaschinen würden abgefertigt, während andere Konferenzbesucher sich alternative Anreisemöglichkeiten suchen müssten.

Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt als wichtigstes Politiker- und Expertentreffen zur Sicherheitspolitik weltweit. Unter anderen werden US-Vizepräsidentin Kamala Harris, der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet. Insgesamt wollen laut Polizei mehr als 45 Staats- und Regierungschefs sowie Minister unterschiedlicher Ressorts anreisen.

− dpa