Suntec will die Halle jetzt ersteigern

Am 20. Januar wird der Gebäudekomplex der insolventen Firma Hasenkopf am Amtsgericht Amberg zwangsversteigert.

07.01.2010 | Stand 16.09.2023, 21:09 Uhr

Schwarzenfeld. Seit rund einem Jahr hat das Photovoltaik-Unternehmen Suntec mit Hauptsitz in Wackersdorf einen zweiten Firmensitz in Schwarzenfeld. Hier soll nach dem Wunsch des Geschäftsinhabers Wolfgang Meier und seines Vaters Josef Meier auch möglichst bald produziert werden, um die wachsende Nachfrage decken zu können. Suntec interessierte sich deshalb für den gewerblichen Gebäudekomplex der insolventen Maschinenbaufirma Hasenkopf an der Ohmstraße. Als ersten Schritt erwarb man die Bankforderungen in Höhe von 1,4 Millionen Euro, mit denen die Gebäude, deren Verkehrswert auf 650000 Euro angesetzt wurde, belastet waren.

Im Oktober hatte sich Josef Meier der MZ gegenüber öffentlich darüber beschwert, dass Suntec als quasi ‚wirtschaftlicher Eigentümer‘ die Gebäude nicht nutzen dürfe. Einem vorübergehenden Mietvertrag standen einige Schwierigkeiten, wie Schadenshaftung etc. entgegen. Diese aber waren, wie Meier auf Anfrage der MZ erklärte, kurz nach der Veröffentlichung unseres Berichtes ausgeräumt, sodass Suntec die Halle seither als Lager nutzt. „Das hat uns im Winter schon sehr weitergeholfen“, meinte er. Eigentlich aber soll in dem Gebäudekomplex produziert werden.

Auf der rund 11000 Quadratmeter großen Gebäude- und Freifläche sind zuvor jedoch noch umfangreiche Investitionen erforderlich. Mit diesen freilich wollte das Unternehmen warten, bis es durch die Ersteigerung tatsächlicher Eigentümer geworden ist. Andernfalls hätte man den Wert des Gebäudekomplexes auf eigenes Risiko erhöht und somit für andere Bieter attraktiver gemacht. Meier rechnet auch durchaus mit Mitinteressenten bei der Versteigerung am 20. Januar im Amberger Amtsgericht. Immerhin ist das Betriebsgrundstück voll erschlossen.

Das Anwesen umfasst fünf Gebäudeteile: Eine eingeschoßige Halle mit Hebekran und einer Nutzfläche von rund 900 Quadratmetern; ein zweigeschoßiger Bürotrakt mit Büro, Sanitär- und Sozialräumen (300 mµ Nutzfläche); ein Wohntrakt mit ausgebautem Erdgeschoß, Terrasse, teils Fußbodenheizung: eine weitere Halle mit 1900 Quadratmetern Nutzfläche; ein Carportgebäude (72 mµ).

SchwarzenfeldFür die Produktion des Photovoltaikunternehmens sind Umbauten und Investitionen nötig, für die man alsbald Genehmigungsanträge an den Marktrat stellen will. Die Pläne sind schon fertig in der Schublade. Auch die Errichtung einer Photovoltaikanlage ist in Schwarzenfeld vorgesehen.

Die Firma Suntec expandiert derzeit stark. Die Zahl der Beschäftigten stieg 2009 von 30 auf 106. Im Jahr 2010 stellt Suntec voraussichtlich nochmals 60 bis 100 zusätzliche Leute ein. Gebraucht werden insbesondere Zimmerer und Elektriker. Durch die geplante Zusammenarbeit mit einem Großhandelspartner rechnet man mit einer Verdoppelung des Umsatzes; zudem habe man einzelne Großprojekte in Aussicht, die sich derzeit in der Endphase der Genehmigung befinden.

Wie Meier weiter berichtete, hat Suntec mehrere Technologien getestet. Die Ergebnisse dieser Testreihe will man im Februar auswerten, um dann möglichst schnell in die Produktion gehen zu können. Dafür sind Erweiterungen am Hauptsitz in Wackersdorf geplant wie bei den neuen Gebäuden in Schwarzenfeld an der Ohmstraße, die Suntec am 20. Januar endgültig in Besitz nehmen möchte.