3D-Scanner
Technologie Campus kopiert Burg Parsberg

Ein neuer 3D-Scanner eröffnet dem Technologie Campus neue Möglichkeiten.

10.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:31 Uhr
Johannes Feulner, 3D-Scan-Experte am Campus, Anton Schweizer, 92-jähriger Künstler aus Parsberg (Holzschnitzen und Malen), Johann Skalet, Vorsitzender Förderverein Burg/Museum Parsberg und Prof. Dr.-Ing. Andrey Prihodovsky, Mitglied der wissenschaftlichen Leitung am Campus, vor dem 3D-Scanner im Campus-Labor −Foto: Melanie Baier

Die Wissenschaftler am Technologie Campus Parsberg-Lupburg haben ihre technische Ausstattung um einen hochmodernen 3D-Scanner erweitert. Dieses neue Werkzeug hat nun dazu geführt, dass Hochtechnologie und Schnitzkunst zusammengekommen sind. Für das Burgmuseum Parsberg wurde nämlich ein handgeschnitztes Modell der Burg, geschnitzt von dem 92-jährigen Künstler Anton Schweizer, gescannt und mit einem 3D-Drucker dupliziert.

Vorgeschichte: Schweizer hat schon mehrere Ausgaben der Burg Parsberg geschnitzt und unter anderem an Bürgermeister Josef Bauer und auch an Hans Skalet, Vorsitzender des Fördervereins Burg/Museum Parsberg, verschenkt. Jetzt hatte Skalet den Wunsch, das Kunstwerk aus Holz als Ausstellungsstück zu reproduzieren und gleichzeitig digitale Daten zu erhalten, mit denen es künftig möglich ist, die Burg im Kleinformat auszudrucken und im Burgshop zum Verkauf anzubieten. Aktuell noch aus Kunststoff, später seien aber auch Modelle aus Metall, zum Beispiel aus Bronze angedacht.

Unterstützung fand Skalet am Technologie Campus bei Prof. Dr.-Ing. Andrey Prihodovsky, der sich zusammen mit 3D-Scan-Experte Johannes Feulner der Aufgabe annahm. Zum Einsatz kam ein erst im Dezember für rund 90 000 Euro neu angeschaffter 3D-Scanner der Marke Keyence. „Mit ihm ist es möglich, komplexe Formen sowie große Messobjekte zu erfassen“, berichtet Feulner. Bis zu 67 Zentimeter darf der zu scannende Gegenstand groß sein. Trotzdem arbeitet der Scanner unheimlich genau, denn seine Messtoleranz liegt bei unglaublich niedrigen zehn Mikrometer. Zum Vergleich: ein menschliches Haar ist circa 100 Mikrometer dick.

3D-Scanner kinderleicht zu bedienen

Dabei sei das Gerät wirklich kinderleicht zu bedienen. „Wie bei einem Drucker legt man sein Messobjekt rein und drückt auf einen Knopf. Anstelle eines Blatt Papiers kommt hier ein 360-Grad-Bild auf dem Computer an, das als CAD-Datei exportiert und weiterverarbeitet werden kann. Das spart Zeit und Kosten.“

Doch auch für den Mann von der Straße ist der neue Scanner durchaus nutzbar. „Wir können zum Beispiel nicht mehr lieferbare Ersatzteile herstellen oder wie beim Burgmodell ein einzigartiges Produkt vervielfältigen“, erzählt Melanie Baier, Referentin für Marketing und Kommunikation am Technologie Campus. Das sei vor allem für Hobbybastler oder Modellbaufreunde extrem interessant. Dabei blieben trotz des Hochtechnologieeinsatzes die Kosten durchaus überschaubar. Je nach Größe und Komplexität müsse mit einem Preis für Scan und Druck ab 150 Euro gerechnet werden.

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