„Zurück auf die Insel“ ist das Motto des Jahninselfestes, das am 9. und 10. Juni wieder auf der Jahninsel direkt unter der Steinernen Brücke von Regensburg stattfinden wird. Mit Pöbel MC und Toxoplasma ist es den Organisatoren des Regensburger Kulturvereins Scants of Grace e. V. gelungen, namhafte Größen nach Regensburg zu holen.
„Die Insel wird beben,“ meint Rupert Streidl, 32, den alle nur „Rupi“ nennen. Er leitet stets gut gelaunt das Orga-Team, das auch in diesem Jahr das Festival ehrenamtlich organisiert. Besonders freut er sich auf die beiden Headliner: „Der Berliner Rapper Pöbel MC sorgt landauf, landab für ausverkaufte Konzertsäle und das nicht ohne Grund: Zwischen Sprechgesang und wuchtigen Drum-Stafetten entwickelt jede Show den exzessiv-solidarisch-dynamischen Vibe eines verdammt guten Punk-Konzerts.“ Dem Hybrid aus Punchline-Gewitter, gesellschaftskritischer Lehrstunde und Bierdusche werde sich auch beim Jahninselfest niemand entziehen können. Und doch gibt es einen Tag danach.
Toxoplasma werden am Samstag als Headliner auf die Insel kommen. Sie zählen zur Speerspitze des deutschen Politpunks der 80er Jahre, haben aber kaum etwas an Relevanz und Bedeutung eingebüßt. Ihr mit Hardcore durchsetzter Punkrock ist eingängig und abwechslungsreich, nie plump oder einfallslos. Mitgrölkompatibel, ohne dass es peinlich wird oder auf Bierzeltniveau absinkt.
Aber auch die anderen Acts können sich laut Mitteilung der Veranstalter sehen lassen: Element Void aus Straubing eröffnen das Jahninselfest am Freitag um 17 Uhr, gefolgt von Heavy Goat aus Regensburg und der Weltmusik-Band Silk Road Special. In den Umbaupausen werden Tigist Kassaye und Kebi Juggler aus Äthiopien sowie Stage Horizon aus Polen die Kleinkunstbühne auf der anderen Seite der Insel bespielen. Der Headliner Pöbel MC fordert alle Kräfte heraus, um 22 Uhr ist Schluss mit dem ersten Tag. „Und das ist gut so, denn der Samstag beginnt bereits um 14 Uhr“, weiß Streidl. Nach Message from Mars und Manu und die 3 Akkorde aus München heizen schon am Nachmittag The Guilt mit Aerobic-Lazerpunk aus Schweden ein. Die Düsseldorfer Mofapunx Oiro beeindrucken durch sarkastische Texte mit Anspruch und Humor und bereiten einer der bekanntesten deutschen Ska-Bands die Bühne: Frau Doktor aus Wiesbaden sorgt mit viel Liebe zum soften Rocksteady und traditionellen Instrumentals für eine exzellente Liveshow. Den Abschluss bilden dann die bereits erwähnten Toxoplasma aus Neuwied. Auch am Samstag ist auf der Kleinkunstbühne einiges geboten: Philipp Ducasse aus Frankreich tritt mit seiner Jonglage-Akrobatik-Pantomime-Show „Ah Bah Bravo!“ gleich zweimal auf und dürfte vor allem die jüngeren Gäste des Jahninselfestes begeistern. Das Duo Le’ Li’ aus Regensburg begeistert in „Papercut“ mit Akrobatik auf höchstem Niveau. Und Gaia Ma aus Italien zeigt mit der Show „Hit my Heart“ eine clowneske Show: komisch, poetisch und romantisch.
Neben dem ansprechenden Programm auf beiden Bühnen gibt es auch wieder eine betreute Kinder-Area mit Kinderschminken und Rollenrutsche. Vor allem überzeugt das Jahninselfest aber durch seine ungezwungene Atmosphäre, die konzertbegeisterte junge Menschen weit über Regensburg hinaus anzieht. „Beim Jahninselfest feiert ein kleines Dorf. Aber richtig!“, gibt sich Streidl überzeugt.