Brauchtum
Traditioneller Siegenburger „Fischzug“ läutet die Fastenzeit ein

25.02.2023 | Stand 25.02.2023, 11:00 Uhr
In Frack und Zylinder zogen die Männer von Wirtshaus zu Wirtshaus. −Foto: Fischer

Der Fischzug ist ein einmaliger Brauch, der Siegenburg zusammenschweißt: Am Aschermittwoch ziehen die männlichen Bewohner in Frack und Zylinder von Wirtshaus zu Wirtshaus. Am Ende wird dann der Fasching eingegraben.

Vor dem Zug wird jedem Teilnehmer mit Kreide ein Fisch auf den Rücken gemalt (Foto: Fischer). Von Wirtschaft zu Wirtschaft kommen immer mehr Frackträger dazu, dabei wird Bier getrunken und Heringe werden verspeist. Während des Fischzugs darf nicht gesprochen werden – nur innerhalb geschlossener Räume – es darf kein Handy benutzt werden und beim Fischzug darf keine Kurve gegangen, sondern nur im 90-Grad-Winkel abgebogen werden.

Alle Vergehen werden mit fünf Euro Strafe geahndet, wobei dann das Geld für Speisen und Getränke verwendet wird. Einst sollten mit dem Fischzug die Bierreste vor der Fastenzeit „vernichtet“ werden. Der Fischzug endet mit dem „Fasching eingraben“. Dazu wird auf einer Bahre ein Geldbeutel zum Maibaumplatz befördert und dort vergraben. Vom Aussterben ist der Brauch noch lange nicht bedroht, denn bei den Jüngeren ist er so beliebt, dass sein Fortbestehen für die nächsten Jahre garantiert ist.

− zfi