Handball
Trainer-Rücktritt in Mintraching

Christian Deml bringt Amt und Job nicht mehr unter einem Hut. In Nürnberg hilft Dagi Stoll aus. Adler spielen in Anzing.

24.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:26 Uhr
Gerd Winkler
Mintrachings Trainer Christian Deml muss dem Handball vorübergehend „adieu“ sagen. −Foto: Christian Brüssel/Christian Brüssel

Paukenschlag bei den Handballfrauen des Bayernligisten SG Mintraching/Neutraubling: Vor der Partie an diesem Samstag um 18 Uhr beim HBC Nürnberg ist Coach Christian Deml zurückgetreten. „Ich bin seit Kurzem in der Arbeit so schwer eingespannt, die nötige Zeit für diese Liga kann ich auf Monate hinaus nicht mehr investieren“, begründet der Schwandorfer den Schritt: „Die Mannschaft und ich hatten einen sehr emotionalen Abschied.“ Deml hatte im Sommer 2020 seinen drei Jahre erfolgreich wirkenden Vorgänger Wolfgang Völkl beerbt, der ebenfalls aus beruflichen Gründen aufhörte.

In der Kürze springt bis auf Weiteres Vorvorgängerin Dagi Stoll ein, die am Donnerstag das Abschlusstraining leitete. Nach der 21:22-Niederlage gegen den MTV Stadeln gelte es zunächst, die vielen individuellen Fehler abzustellen, fordert Stoll für den Auftritt in Nürnberg, das zum Start spielfrei war. Bis auf die verhinderte Nell Stiller kann die Interimstrainerin aus dem Vollen schöpfen.

Derweil genießt Liga-Konkurrent ESV 1927 II am Samstag um 16 Uhr Heimvorteil gegen den Ex-Drittligisten HaSpo Bayreuth. Beide Kontrahenten sind vor Wochenfrist mit einer Niederlage gestartet. Im Gegensatz zum 11:32-Debekal in Zirndorf hat sich bei der Truppe von Übungsleiter Daniel Kessler die personelle Lage entspannt: Jetzt wieder mit etatmäßigen Kreisläuferinnen sowie im Rückraum mit Nina Peter und Neuzugang Franzi Buß soll die Rehabilitation bewerkstelligt werden. Zudem hat sich die Verletzung von Annalena Kessler als nicht so schwerwiegend herausgestellt.

Zum Saisonauftakt der Männer-Bayernliga konnte der Adler-Minikader der SG Regensburg mit einer Energieleistung die mit dem Topaufgebot angerückte TG Landshut mit 26:23 niederringen. Am Samstag um 18 Uhr stehen „Mentalitätsmonster“ Lukas Heinle & Co. beim hoch gehandelten SV Anzing vor einer noch größeren Herausforderung. Der überragende Siebenfach-Torschütze Valentin Deml muss wegen Meniskus-Beschwerden pausieren, zudem haben sich die kränkelnden Neuzugänge Marcel Vrany und Frederic Kuhn abgemeldet.

In der Not beißt Tim Vasold trotz Brandverletzung am Arm auf die Zähne und wagt Stephan Klenk nach fünfwöchiger Pause einen Kaltstart. Für Linksaußen Deml wird vom Landesliga-Team Simon Schindler hochgezogen „Höchste Priorität hat, dass in unserer Situation alle wieder gesund nach Hause fahren“, stellt Trainer Kai-Uwe Pekrul klar: „Freilich werden wir wieder alles raushauen, um ein kleines Wunder zu schaffen.“ Bis dato sei der schon lange in nahezu gleicher Besetzung spielende Gegner immer top vorbereitet und gut eingestellt gewesen. Anzings Punktverlust beim 21:21 nach Dauerführung ab der 28. Minute beim ASV Cham mache die Aufgabe nicht leichter: „In ihrem ersten Heimspiel nach langer Zeit mit Zuschauern wird einiges auf uns zukommen“.