Feuerwehr
TSF-W für die FFW Penting

Die Freude der Verantwortlichen über das „neue Gebrauchte“ ist groß. Im Bauhof wird das Fahrzeug noch umgerüstet.

16.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:33 Uhr
Leonhard Schmidbauer
Nach Um- und Einbauten im Schorndorfer Bauhof wird das TSF-W (Hersteller Mercedes-Benz, Modell Atego 815) ab der kommenden Woche für Einsätze bereitstehen. −Foto: cls

Fast wie die Jungfrau zum Kind ist die Freiwillige Feuerwehr Penting zu einem größeren Feuerwehrauto gekommen, einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) – Wasser von Mercedes-Benz, Modell Atego 815, mit einem zulässigem Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen.

Fast wäre es für die Pentinger Wehr ein „Christkindl“ geworden. In der Dezember-Sitzung hatte Bürgermeister Max Schmaderer das Ratsgremium darüber informiert, dass sich das bestehende Feuerwehrauto mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,49 Tonnen in der Normbeladung bereits an der Grenze befinde.

Deshalb solle ein gebrauchtes Ersatzfahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen ins Auge gefasst werden. Konkret stand dafür ein Feuerwehrauto aus dem Baujahr 2013 für knapp 70 000 Euro in Aussicht. Ein in etwa vergleichbares Neufahrzeug würde bis zu 200 000 Euro kosten. Nach kurzer Diskussion gab das Ratsgremium grünes Licht für die gebrauchte Variante, die sich jedoch im Nachklang aufgrund falscher Angaben durch den Verkäufer wieder zerschlagen hat.

Knapp drei Monate danach ist nun ein „neues, gebrauchtes Fahrzeug“ für die FFW Penting gefunden worden. Am Freitagvormittag wurde es mit dem Kennzeichen CHA-FP 461 zugelassen und nur wenige Stunden später von Pfarrer Martin Schöpf am Bauhof zusammen mit den neuen Winterdienstgerätschaften gesegnet.

Großartiges Engagement

Bürgermeister Max Schmaderer dankte der Pentinger Feuerwehrführung mit den Kommandanten Christian Fuchs und Daniel Irrgang an der Spitze, den Mitgliedern der Fahrzeugbeschaffungs-Kommission mit Michael Irrgang, Andreas Peschke und Fabian Bucher, besonders auch KBR Michael Stahl und dem scheidenden KBM und Schorndorfer Gemeinderat Hermann Schwarzfischer für das überaus großartige Engagement, die Besprechungen, das Bewerten der angebotenen Fahrzeuge und für die Fahrzeugabholung in Thüringen.

Pentings Gerätewart Andreas Peschke steuerte das Fahrzeug sicher von Thüringen in die neue Heimat. Der Umbau bzw. die Umrüstung erfolgt nun am Freitag und Samstag im Schorndorfer Bauhof in Eigenregie. Ab nächster Woche steht das TSF-W für Einsätze bereit, die neue Beschriftung soll ebenfalls zeitnah erfolgen.

Erworben wurde das gebrauchte Fahrzeug in Top-Zustand von der Firma Merkel-Feuerwehrfahrzeuge in Urbach in Thüringen zum Kaufpreis von 95 000 Euro. Das bisherige TSF der FFW Penting aus dem Jahr 2005 wird für 25 000 Euro in Zahlung gegeben, so dass ein Finanzierungssaldo von 70 000 Euro verbleibt. Die FFW Penting steuert Barmittel aus der Vereinskasse in Höhe von 5000 Euro bei und übernimmt in Eigenleistung die Um- und Einbauten. Von Seiten des Landkreises gibt es einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent.

„Ein Riesen-Kompliment auch an den Gemeinderat für die schnelle und unkomplizierte Kaufzusage außerhalb des Haushalts 2022“, so Schmaderer. Die Finanzierung könne u. a. aus höheren Schlüsselzuweisungen sichergestellt werden, die um 140 000 Euro über dem Planansatz liegen.

Kompliment vom Kreisbrandrat

„So etwas gibt es nur in Schorndorf“, so das Lob von KBR Michael Stahl an den Gemeinderat. Auch der Kreisbrandrat hat den Kauf eines gebrauchten TSF mit 7,49 Tonnen Gesamtgewicht als wirtschaftlichere Alternative zu einer Neuanschaffung von Anfang an befürwortet. Schließlich würde ein neues Fahrzeug dieser Klasse mit diesem Aufbau und dieser Ausstattung mindestens 220 000 Euro kosten.

Wenngleich die Segnung bereits erfolgt ist, wird die FFW Penting nach der Inbetriebnahme bei passenden Corona-Bedingungen mit den Mitgliedern noch auf das Nachfolgefahrzeug anstoßen. Schließlich ist zuletzt durch die Pandemie das gesellschaftliche Vereinsleben viel zu kurz gekommen.

Mit dem neuen Feuerwehrauto erhoffen sich auch die beiden Kommandanten Christian Fuchs und Daniel Irrgang einen Motivationsschub, wenn zuletzt durch Corona eingeschränkte Aus- und Fortbildungen nun im Frühjahr wieder in Angriff genommen werden. (cls)