Hobby
Tuning von Gold bis rostig

Hunderte von Tuningfans trafen sich in Regensburg. Wer hatte das schönste, lauteste oder „rattigste“ Fahrzeug?

04.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:34 Uhr
Tino Lex

Die Schöne und das Biest: Sarah aus Leonding (Austria) mit ihrer „Ratte“. Foto: LEX

Beim Thema Auto scheiden sich die Geister: Die einen wollen quasi nur von A nach B kommen, die anderen sehen darin eine Lebensphilosophie. Da muss es gar nicht luxuriös sein – es kann auch mal eine „Ratte“ sein, an der man Gefallen findet. Beim fünften markenoffenen Tuningtreffen auf dem Parkplatz der Donauarena zeigten sich die Stars der Szene mit ihren Schlitten und ließen sich bestaunen. Aber um so kurioser, umso interessanter: Eigens aus Linz in Niederösterreich angereist war Sarah mit ihrer „Ratte“: einem VW Golf, „schön rostig“ mit allerlei „Zubehör“, 54 PS Saugdiesel als Viertürer.

Ein Skelett als Beifahrer

„Wir haben das Auto abgeschliffen, mit Salzwasser und Essig übergossen, zwei Tage lang stehengelassen und dann versiegelt, damit er nicht mehr weiter rostet“, erzählt die fesche Österreicherin mit schickem VW-Golf-Tattoo unterhalb der Rippen. Der Beifahrer sagt nichts mehr: Klar – ein Skelett redet nicht. In der Motorhaube steckt ein riesiges Beil. Ein Marder lugt aus dem Motorraum. „Der wurde ausgestopft, weil er die Kabel durchgebissen hatte“, scherzt die Golfnärrin. Elf Stück der VWs hat sie zuhause und mindestens die doppelte Menge an Pokalen, die sie bei Prämierungen geholt hatte.

Eine ganz andere Intension hat der Lenz aus Kelheim. Der 75-Jährige ist autonarrisch und liebt seinen Opel Calibra: „Habe ich alles selbst umgebaut und fahre den Wagen Sommer wie Winter.“ 170 000 Kilometer hat der Wagen bereits runter, sieht man ihm aber nicht an.

Vergoldete Audi-Ringe

Aus Pocking angereist waren Tobi und seine Kumpels mit zehn Fahrzeugen – meist Audis. Tobi, der an diesem Tag seinen 31. Geburtstag feierte, ist Autonarr und hat sich mit seinem Audi RS 4 einen Traum verwirklicht. „Ich denke mal, dass rund 50 000 Euro in dem Auto stecken. Allein die Modifizierung des Motors schlägt mit 10 000 Euro zu Buche. Der Rest steckt in den Details: So sind die Audi-Ringe und die S-Line mit 24 Karat vergoldet.

Eine Bildergalerie zum Tuning-Treffen sehen Sie hier:

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Hat er Angst vor Dieben? „Ich fahre höchsten 1500 bis 2000 Kilometer im Jahr und dann bin ich immer beim Auto, da kann nichts passieren. Thema Elektromobilität. Kann man sich damit anfreunden? „Ich glaube allein E-Autos? Das können wir nicht schaffen. Mein Favorit sind Hybrid-Fahrzeuge.“ Eberhard Honke, Veranstalter des Tuning Treffens sagt: „Hybrid gehört die Zukunft.“

Auf Facebook haben 3800 Menschen ihr Interesse bekundet. Wirklich gekommen sind rund 500 mit ihren getunten Fahrzeugen wie Markus Casper mit einem Audi 50.. Casper hat das Auto völlig restauriert und renntauglich gemacht. Gerade mal 780 Kilo wiegt der Floh, in dem schon Walter Röhrl saß. Bergrennen fährt Casper damit - und dies sehr erfolgreich

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