Leichtathletik
U18-EM: Regensburgerin Franzi Drexler kämpft sich auf Rang vier vor

08.07.2022 | Stand 08.07.2022, 16:54 Uhr
Franziska Drexler überzeugt in ihrem ersten internationalen Finale. −Foto: Iris Hensel

„Grundsätzlich bin ich zufrieden", resümierte Franziska Drexler von der LG Telis Finanz Regensburg nach ihrem Finale über 3000 Meter bei den U18-Europameisterschaften der Leichtathleten in Jerusalem. Die 16-Jährige war in ihrem ersten internationalen Finale taktisch klug mitgelaufen und hatte sich in 9:39,99 Minuten bis auf Rang vier vorgekämpft.

„Es wurde richtig schnell losgelaufen, dementsprechend hart wurde es am Schluss", sagte die Regensburgerin und fügte hinzu: „Über die Platzierung bin ich richtig happy. Schon mit den Top acht wäre ich richtig glücklich gewesen." Der Start in Jerusalem war für die zierliche Läuferin eine „super tolle Erfahrung". Ihren ersten internationalen Wettkampf empfand sie als „richtig aufregend".

In einem hektischen Rennen mit enorm schnellen Anfangsrunden hielt sich die Regensburgerin zunächst klug am Ende des 16-köpfigen Läuferinnenfeldes auf. Angeführt von der späteren Silbermedaillengewinnerin Jessica Bailey (Großbritannien – 9:32,74 Minuten) bildete sich schnell ein Trio mit der Britin sowie Sofia Thorgensen aus Dänemark, die auf der letzten Runde das Rennen mit einem langen Spurt in 9:20,56 Minuten souverän für sich entschied, und der Türkin Edibe Yagiz, die in 9:34,53 Minuten Bronze mit nach Hause nahm. Den Rest des Feldes sammelte Franziska Drexler dann Runde für Runde ein, lief dabei auf einen nie erwarteten vierten Platz vor.

Die Tage vor dem Rennen verliefen für die Gymnasiastin alles andere als erfolgsversprechend. Schon am Donnerstag vergangener Woche sollte der Flieger nach Jerusalem abheben. Die 80-köpfige Mannschaft saß auch schon im Jet, nur die Fluggesellschaft war nicht in der Lage, die Maschine rechtzeitig zu be- und entladen. So zog es sich für Franzi Drexler bis Sonntag hin. Rein in den Flughafen, einchecken und dann alles wieder auf Return. Die Nerven lagen blank bei der EM-Novizin. Da flossen einige Tränen.

Glücklicherweise hatte die Athletin den Rat ihrer Trainerin befolgt, ihre Rennbekleidung samt Schuhen in ihrem Handgepäck zu verstauen. Drexlers Koffer ist bis dato immer noch nicht in Jerusalem aufgetaucht. „Franzi hat das alles großartig weggesteckt“, sagt dazu ihre Trainerin Doris Scheck, die natürlich „mächtig stolz“ auf ihren Schützling ist. Am Sonntag soll es zurück in die Heimat gehen. Dann geht es für die junge Langstrecklerin schon in die unmittelbare Vorbereitung auf die in Ulm vom 15. bis 17. Juli stattfindenden deutschen Jugendmeisterschaften. Dort will die Regensburgerin über 3000 Meter in ihrer Altersklasse U18 den Kampf um die begehrten Medaillen aufnehmen.

Schärfste Konkurrentinnen werden dann ihre Teamkollegin Karla Hiss und die EM-Silbermedaillengewinnerin über die 2000 Meter Hindernis, Adia Budde vom TSV Altenholz, sein, die mit 9:33,28 Minuten auch mit der besten Vorleistung ins Rennen gehen wird.

Der Schwandorfer Sprinter Maximilian Achhammer ist indes im Halbfinale über die 100 Meter in der Altersklasse U18 ausgeschieden. Seine 10,72 Sekunden reichten dem Talent vom TV 1880 Schwandorf nicht für den Finaleinzug.

− orv