Arrach/Haibühl
„Über kurz oder lang gibt es ein böses Erwachen“

Peter Meindl, Fußball-Abteilungsleiter des SC Arrach/Haibühl, ist ein Mann der klaren Worte.

24.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:07 Uhr
Thomas Mühlbauer
Der SC Arrach-Haibühl – hier gegen FC Chamerau – kämpft um den Klassenerhalt. −Foto: Simon Tschannerl

Und so sagt er unumwunden im Gespräch mit unserem Medienhaus, angesprochen auf die derzeitige Coronasituation: „Alles Jammern hilft nichts. Es ist für alle Vereine gleich.“ Sowohl im sportlichen, als auch im finanziellen Bereich trifft es die Vereine gleichermaßen. Auch Meindl treiben ähnliche Sorgen um wie seine Abteilungskollegen: „Es ist nicht die Frage, wie es im Seniorenbereich weitergeht, sondern man muss sich fragen, wie wird die Corona-Pandemie die Jugendarbeit nachhaltig verändern?“ Denn es gebe nichts Schlimmeres, als dass viele Jugendliche schon ein Jahr ohne ihr geliebtes Hobby auskommen müssen.

Sportlich ist das Jahr 2020 beim SC, der aktuell auf dem Relegationsplatz in der Kreisklasse liegt, schnell erzählt, denn man hätte sich ganz was anderes vorgestellt. Dreimal stand der SC auf dem Feld, am Ende sprang nur ein Zähler heraus. Darunter das denkwürdige 4:4 im Derby gegen den SV Grafenwiesen. „Wenn ich ehrlich bin, haben wir uns irgendetwas um den fünften Rang erhofft.“ So ist zur Winterpause klar: Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander. Sollte der Spielbetrieb im Frühjahr 2021 freigegeben werden, steht man beim SC Gewehr bei Fuß, denn man möchte dann so schnell wie möglich starten.

Dabei konzentriert sich die Truppe von Trainer Martin Multerer, der „Funz“ Aschenbrenner abgelöst hat, nur noch auf die Liga, denn aus dem Ligapokal hat man sich mittlerweile abgemeldet. Meindl hat dazu seine ganz eigene Meinung: „Man sieht deutlich, dass es eine baldige Rückkehr auf den Platz nicht geben wird. So denke ich auch, wird die Zeit für den Ligapokal sowieso nicht mehr ausreichen.“

Spricht man Meindl auf die Zukunft des SC an, wirkt der Spartenboss nachdenklich. Er sagt: „Ich frag‘ mich einfach, was machen gerade die älteren Spieler, die jetzt ein Jahr ohne Fußball ausgekommen sind? Kann man diese wirklich noch einmal motivieren, jeden Sonntag die Knöchel hinzuhalten?“ So ist für den SC-Spartenboss klar, dass es hier über kurz oder lang für manchen Verein ein böses Erwachen geben wird.

Nach einer sicherlich schweißtreibenden Vorbereitung, wann immer auch diese beginnen wird, nimmt man das Unternehmen Klassenerhalt ins Visier, denn das bleibt für den SC Arrach/Haibühl das erklärte Ziel. Doch das wird kein Selbstläufer werden. Ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht auch warum: Zum Auftakt geht es zu Hause gegen den Tabellenvierten SV Stachesried (H). Dann wartet das Schlüsselspiel gegen Schlusslicht SV Rittsteig (A). Gegen den FC Chamerau (H) sollte dann noch einmal etwas Zählbares rausspringen, ehe es gegen den vermutlich designierten Meister 1. FC Bad Kötzting II (A) geht. (rtn)