Gastronomie
„Urig, traditionell und griabig“

Feierlich wurde der Neubau von Sandro Heindl am Rodinger Esper eröffnet. Im Zentrum stand die Eröffnung des „Reim Wirt“.

27.10.2017 | Stand 16.09.2023, 6:26 Uhr
Thomas Mühlbauer

Ein interessierter Bau-Beobachter waltete seines Amtes: Kaplan Sebastian Scherr segnete die Räume. Foto: Mühlbauer

Binnen weniger Monate wurde an der Stelle, an dem früher das „Altstadtcafé“ der „Biber Rosi“ stand, der Neubau verwirklicht.

Nach deren Tod im Sommer 2014, entschieden sich die Kinder, zum Verkauf des Altstadtcafés mit Wohnhaus und Werkstatt am Rodinger Esper. Sandro Heindl ergriff die Chance, an einem Ort zu investieren, der für ihn und seine Familie schon immer große Bedeutung hatte. Doch aus der geplanten Renovierung wurde nichts, also entschied er sich für einen Neubau, in den auch noch mehrere Eigentumswohnung eingegliedert wurden.

Und die Kraftanstrengung hat sich gelohnt: Jeder Gast, der am Donnerstagabend durch die Tür trat, schaute sich zunächst einmal um – um dann festzustellen: „Wow, Wahnsinn, was hier entstanden ist. Das ist echt großartig geworden.“

Entstanden ist ein Wirtshaus, in dem es urig, traditionell und griabig zugehen soll. Als Pächter hat sich Heindl einen Fachmann ins Boot geholt – Thomas Rahm wurde an diesem Abend offiziell das Wirtshaus übergeben.

Ohne Vater nicht möglich gewesen

Begrüßen konnten Heindl und Rahm zahlreiche Gäste aus der Wirtschaft und Politik, den Rodinger Stadtrat sowie zahlreiche weitere Freunde. Sandro Heindl sagte bei seiner Begrüßung: „Ich kann nur meinen Dank aussprechen, an alle beteiligten Firmen, die sich hier überdurchschnittlich engagiert haben, dass der Bau in so kurzer Zeit verwirklicht werden konnte. Doch wäre vieles nicht möglich gewesen, so Heindl weiter, wenn nicht seine Familie zu diesem Projekt gestanden hätte und von der ersten Sekunde an mitgeholfen hätte. Vor allem seinem Vater Anton Heindl, der als „Bauleiter“ fungierte, sprach er Dank aus: „Was mein Vater hier geleistet hat, das werde ich ihm in 100Jahren nicht vergessen.“ Doch auch an die Stadt Roding, mit Bürgermeister Franz Reichold richtete Heindl seinen Dank: „Er hat uns von Beginn an unterstützt.“

Thomas Rahm, der in Roding als „Gonzo“ aus seiner fünfjährigen Zeit bis 2008 im Rodinger Zeitler noch in Erinnerung ist, freute sich ebenfalls, dass es nun auch losgehen kann: „Groß vorstellen werde ich mich wohl nicht mehr müssen, denn die meisten werden mich kennen.“

Gebäude passt zur Gegend

Um seine große Freude auszudrücken, dass er wieder in Roding sein darf, denn so sagte Rahm: „Mir hat es in Roding schon immer sehr gut gefallen und nun kann ich sagen, ich bin wieder zuhause.“ Mit seinem Team hat er es sich zum Ziel gesetzt, die Wirtshauskultur wieder aus dem Dornröschenschlaf zu holen und wieder neu zu beleben.Auch Bürgermeister Franz Reichold freute sich, was hier entstanden ist und auch dass sich der Name „Regenreib’m“ im Namen wiederfindet.

„Das Gebäude passt hervorragend in diese Gegend“, zeigte sich Reichold überzeugt. Denn in einer florierenden Stadt braucht es drei Sachen, so das Stadtoberhaupt: „Ein Rathaus, die Kirche und ein Wirtshaus. „Ich kann Sandro Heindl nur für seinen Mut danken, dass er dieses Projekt in Angriff genommen hat. Es ist hier was historisches entstanden“, so Reichold.

Doch gleichzeitig richtete der Bürgermeister auch den Appell an die Bevölkerung: „Am großen Wirtshaussterben in den Dörfern und Städten sind wir alle auch selber nicht ganz unbeteiligt, denn man muss hier auch hingehen, damit die Wirte davon leben können.“ Zum Abschluss überreichte er ein kleines Geschenk.

Kaplan Sebastian Scherr nahm nun die offizielle Einweihung vor, passend dazu war er in Lederhosen gekommen. In seinen Worten, die er an die Gäste richtete, sagte er: „Ich kann euch heute als meine lieben Nachbarn willkommen heißen.“

Auch der Pfarrer war neugierig

Der Geistliche machte kein Geheimnis aus, dass er den Bau oft von seinem Fenster im Pfarrheim verfolgt habe und es sich auch nicht nehmen ließ, auch schon mal in der Bauphase selber vorbeizuschauen. „Ich bin immer willkommen gewesen und nicht verdurstet“.

Weiter ließ er verlauten: „Es ist ein Wirtshaus von einem Rodinger gebaut worden, für die Bürger von Roding und der Umgebung. Jetzt liegt es auch an uns, es mit Leben zufüllen.“ Gleichzeitig gab er allen mit auf den Weg: „Der wichtigste Eckstein sollte hier Christus sein und an oberster Stelle sollte natürlich, vor allem am Sonntag die Devise lauten: „Nach der Mess, die Maß“.

Nach der offiziellen Segnung, die Kaplan Sebastian Scherr anschließend vornahm, ging man zum gemütlichen Teil über. Die Gäste genossen von Koch Josef Kagermeier ein Drei- Gänge-Menü, das vorzüglich mundete. Anschließend sorgte das Katzberg Duo/Trio noch für zünftige Unterhaltung.

Das Wirthaus „Zum Reim Wirt“ mit Biergarten:

Platz: Die Gaststätte bietet für 120 Gäste Platz. In einer gemütlichen Ecke, gleich neben dem Eingang, ist der Stammtisch zu finden.

Biergarten: Im Frühjahr und Sommer ist eine geräumige große Terrasse mit Blick aufs Regenufer zugänglich, dort kann man schön verweilen.

Weitere Meldungen aus Roding finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Landkreis Cham finden Sie hier.