Soziales
VdK diskutierte mit Staatssekretärin

Der Sozialverband macht sich im Gespräch mit Carolina Trautner für die Grundrente stark. Kreisverband hat 12 200 Mitglieder.

08.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:51 Uhr

Staatssekretärin Trautner (M.) mit den VdK-Vertretern Foto: Dr. Max Loy

Zum intensiven Austausch trafen sich Staatssekretärin Carolina Trautner aus dem Bayerischen Sozialministerium und ihr Büroleiter Dr. Max Loy mit Vertretern des VdK in Regensburg. Im Gespräch mit Bezirksgeschäftsführer Christian Eisenried und Stellvertreterin Susanne Stöckel sowie der neuen VdK-Kreisgeschäftsführerin Larissa Kraus und dem scheidenden Kreisgeschäftsführer Karl Höllerl ging es in der Kreisgeschäftsstelle in Regensburg um die Altersarmut. Der Staatssekretärin geht es dabei nicht nur um finanzielle Aspekte, sondern auch umdie Vereinsamung von älteren, alleinstehenden Menschen. Sie will darüber in ganz Bayern mit Verbänden und Organisationen sprechen, die in der alltäglichen Arbeit mit diesem Thema und den betroffenen Menschen konfrontiert sind.

Krankheit, der zu niedrige Mindestlohn und unterbrochene Erwerbsbiografien führen in vielen Fällen dazu, dass die Betroffenen bei Erwerbsminderung oder im Alter auf staatliche Hilfen angewiesen sind. Diese Hilfe wird aber oft aus Scham oder Angst vor der Bürokratie und Rückgriff auf Familienangehörige oder ein kleines, mühsam angespartes Finanzpolster für den Ruhestand nicht beantragt.

Hierzu wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten erörtert, wie die gerade viel diskutierte Grundrente, allerdings ohne Bedürftigkeitsprüfung, wie es auch vom Sozialverband VdK unterstützt wird. Die staatliche Unterstützung sollte nach Meinung des VdK nicht von der Grundsicherungsstelle der Kommune bezahlt werden, sondern weiterhin aus Steuermitteln, aber als Aufschlag auf die Rente durch die Auszahlungsstelle der Rentenversicherung. Im Hintergrund könne dann eine Verrechnung zwischen den beiden Behörden erfolgen. Hier könnte man viele berechtigte Menschen erreichen, die aktuell aus Scham keinen Antrag auf Grundsicherung stellen. Auch die Einführung eines Freibetrags bei der Grundsicherung für Rentenverbesserungen, z. B. der Mütterrente, oder das Festlegen eines angemessenen Mindestlohns wären aus VdK-Sicht wichtige Schritte, um die von Altersarmut betroffenen bzw. gefährdeten Menschen zu erreichen.

Weitere Themen der Gesprächsrunde waren die Verbesserung der Situation von Pflegebedürftigen, beispielsweise durch eine wesentliche Zugangserleichterung auf den sogenannten Entlastungsbetrag, sowie die Lücken im Bildungssystem.

Der Zulauf von Menschen mit diesen Problemen zum VdK Bayern nimmt stetig zu. Allein 2018 erwarben im Kreisverband Regensburg 1236 Menschen die Mitgliedschaft. Unter Abzug der Todesfälle und Austritte stand am Ende des Jahres ein Zuwachs von knapp 500 Mitgliedern netto im Vergleich zum Vorjahr. Der VdK-Kreisverband Regensburg hat aktuell mehr als 12200 Mitglieder.