Kirche
Velburg feiert Herz-Jesu-Fest

Viele Pilger kommen an den Gnadenort bei Velburg. Für den Pfarrer ist rege Teilnahme ein Zeichen, „dass wir zusammengehören“.

15.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:18 Uhr
Wolfgang Schön
Viele Herz-Jesu-Verehrer wohnten dem Gottesdienst bei. −Foto: Wolfgang Schön/Wolfgang Schön

„Nehmen wir die Freude und Dankbarkeit, welche diesen Tag überstrahlt, mit hinein in unseren Glaubensalltag!“ Dies wünschte Stadtpfarrer Martin Becker den zahlreichen Pilgern, die am Sonntag zur Feier des Herz-Jesu-Festes an den Wallfahrtsort nahe Velburg gekommen waren.

Und es waren dieser sehr viele, schließlich durfte erstmals wieder nach den langen Monaten der Corona-Pandemie in größerer Zahl Gottesdienst im Freien – von Blasmusik umrahmt – mit Gemeindegesang und dazu noch ohne die lästige Maske gefeiert werden. Einzig die Vorgaben der Abstandshaltung sollten aufrechterhalten werden.

Herz-Jesu:Andacht:
Wie mitgeteilt wurde, steht die Wallfahrtskirche auf dem Herz-Jesu-Berg auch nach dem Ausscheiden von Bruder Antonius weiterhin täglich für Betende offen.Aufgrund einer Tradition wird an den kommenden vier Sonntagen nach dem Herz-Jesu-Fest jeweils um 14 Uhr die Aloisius-Andacht mit Predigt gefeiert.

Die Gruppe der Wallfahrer aus Möning hatte sich zusammen mit ihrem jungen Pilgerführer Josef Bauer schon um 2.30 Uhr auf den langen Weg nach Velburg gemacht. Die Pilgergruppen aus den Neumarkter Pfarreien Holzheim-Pölling und Woffenbach hatten nur wenige Stunden später dasselbe Ziel. Die Holzheimer feierten zudem ein Jubiläum, pilgern sie doch seit 1981 wieder ohne Unterbrechung jährlich an den Herz-Jesu-Gnadenort, wie deren Pilgerführer Josef Haberer beim Ankommen der 46 Fußwallfahrer dankbar feststellte. Und viele weitere Gläubige folgten mit Fahrzeugen.

„Corona hat unseren Lebensalltag stark beeinträchtig – auch im kirchlichen Bereich –, aber es hat uns nicht den Glauben nehmen können“, zog Pfarrer Becker eine Zwischenbilanz der Pandemie. „Hoffnung und Zuversicht erwächst allein aus dem Glauben, der im geöffneten Herzen Jesu für die Menschen deutlich sichtbar wird.“

Der Velburger Geistliche dankte in seiner Ansprache auch für dieses große Zeichen der Gemeinschaft, die durch diese Wallfahrtsteilnahme zur Verehrung des geöffneten Herzens Jesu zum Bekenntnis an Gott wird. „Zeigen wir auch im Alltag, dass wir als Glaubende zusammengehören, so wie es jetzt die Fußballfans bei der Europameisterschaft im Einstehen für ihre Mannschaft und ihre Nation tun“, nahm Pfarrer Becker Bezug auf das aktuelle sportliche Großereignis.

„Bekenntnis zum Glauben heißt immer auch Bekenntnis zu den Werten, die unsere Gesellschaft und das Zusammenleben ausmachen. Das dürfe nicht als Normalität eingestuft werden, dies müsse aus Überzeugung geschehen“, appellierte Pfarrer Becker an die Herz-Jesu-Pilger und gab ihnen die Zuversicht mit auf den weiteren Lebens- und Glaubensweg: „Gott lässt seine Kirche nicht in Stich, mögen die Unbilden der Zeit noch so heftig und Kirchenaustritte an der Tagesordnung sein.“

All dem könne nur mit dem gelebten Glaubenszeugnis begegnet werden, Wallfahrer seien Glaubensboten, sagte der Geistliche und ermutigte die Pilger, weiterhin auf die Liebe und Güte des Herzen Jesus zu vertrauen.