Diskussion um Standgebühr
Viel Neues beim Rötzer Christkindlmarkt

12.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:17 Uhr |
Die Jagdhornbläser werden heuer wieder für vorweihnachtliche Stimmung auf dem Christkindlmarkt sorgen. − Foto: Archiv/Günther Hofmann

Am Dienstagabend fand im Fürstenkasten eine Vorbesprechung zum Rötzer Christkindlmarkt statt. Dabei lag schon ein wenig Weihnachtsstimmung in der Luft – getrübt wurde diese allerdings von einer Diskussion um höhere Standgebühren und den Ablauf der Müllentsorgung.

Am Anfang stand die grundsätzliche Frage: Wird es in Rötz nach zweijähriger Corona-Pause überhaupt wieder einen Christkindlmarkt geben? „Aktuell sieht die Lage gut aus“, stellte Bürgermeister Stefan Spindler fest. Ein Restrisiko werde es immer geben, und man könne nur abwarten, welche Auflagen zu diesem Zeitpunkt gelten würden. „Von Seiten der Stadt stehen wir parat.“

Der Nikolaus hat zugesagt

Spindler freute sich, dass das Interesse am Christkindlmarkt so groß war und die Beauftragten der Vereine, Firmen und Gruppierungen, die sich beteiligen wollen, in großer Zahl erschienen waren. „Wir probieren es“, entschlossen diese sich unisono, den Markt zu planen.

Die Eckdaten stellte Lisa Dirschedl von der Tourist-Info vor: Der Christkindlmarkt ist wie immer für den ersten Adventssamstag, in diesem Jahr also den 26. November, geplant. Und: „Der Nikolaus hat schon zugesagt.“ Auf weniger Begeisterung stieß die Ankündigung, dass man die Standgebühr auf 50 Euro anheben müsse. Dazu käme eine Beteiligung an der Nikolausaktion in Höhe von 25 Euro. „Das ist eine Erhöhung um 100 Prozent“, kritisierte Georg Sturm, der als Vertreter der KAB teilnahm. Auch einige andere Standlbetreiber machten ihrem Unmut Luft: „Wir machen das für die Stadt, nicht für uns selbst.“

Marianne Kirchberger pflichtete ihnen bei: „Bei 50 Euro Standgebühr kann ich nicht dabei sein.“ Sie biete beim Christkindlmarkt Bastelarbeiten und Dekoration an und keine Speisen und Getränke. Somit verbrauche sie im Übrigen auch deutlich weniger Strom.

Der Bürgermeister sagte, der Anteil, den die Stadt dazuzahlen müsse, dürfe auch nicht zu groß werden. Er kündigte an, sich nach der Höhe der Gebühr in anderen Städten zu erkundigen. Man könne aber durchaus über eine Differenzierung der Standgebühr von Kunst und Kultur gegenüber Speisen und Getränken nachdenken. Bereits am Mittwoch wurde dann festgelegt, dass es für Stände ohne Speisen- oder Getränkeverkauf bei den bisherigen 25 Euro bleiben soll. Lisa Dirschedl sagte, die Entscheidung zur Erhöhung der Standgebühr sei nicht willkürlich. Die Gebühr in Rötz sei im Vergleich zu anderen Gemeinden, auch zu solchen in unmittelbarer Nähe, sehr gering gewesen.

„Standgebühren zumutbar“

„Unserer Meinung nach ist die Erhöhung den Vereinen aufgrund der Umsatzgenerierung zumutbar“. Zudem seien die Kosten für die Stadt auch jedes Jahr kontinuierlich gestiegen und steigen vor allem dieses Jahr noch einmal erheblich an.

Am Ablauf des Christkindlmarktes soll sich nichts Grundsätzliches ändern. Eine schöne Idee, die mit vergleichsweise wenig Aufwand umsetzbar ist: Briefe, die die Kinder ans Christkind schreiben können und die von diesem beantwortet werden. Auch eine Fotobox soll nach Möglichkeit wieder angeboten werden mit der Gelegenheit für Fotos mit Nikolaus und/oder Christkind.

Ob es eine Feuershow geben wird, stehe noch in den Sternen – möglicherweise ist der dafür benötigte Platz nicht vorhanden. Fest steht dagegen, dass der Christkindlmarkt wieder auf dem Spitalplatz stattfinden wird, denn dieser bietet ein stimmungsvolles Ambiente und eine Lage ohne Durchgangsverkehr. Marianne Kirchberger hatte festgestellt, dass auswärtige Besucher den Markt allerdings teilweise auf dem Marktplatz suchen würden. Man einigte sich auf das Anbringen von Hinweisschildern.

Die Standlbetreiber stellten, so weit schon bekannt, ihr Angebot vor, das wieder abwechslungsreich sein wird. Bei den Speisen gibt es Deftiges wie Gulaschsuppe, Gyros, Pommes, Kasspatzen, Rosswurst, Kartoffelspiralen, Gegrilltes und Pizza oder Süßes wie Waffeln, Crêpes und Plätzchen. Angenoten werden heiße Getränke wie Glühwein, Jagertee, heißer Caipi und Kinderpunsch und auch kalte Getränke. Auch mit Weihnachtsdekoration wird man sich auf dem Rötzer Christkindlmarkt eindecken können.

Drei Anbieter, die in den Vorjahren vertreten waren, werden dieses Jahr nicht mehr dabei sein: die Metzgerei Decker, Dekowichtel und Liene Bole mit lettischen Spezialitäten.

Neue Stände auf dem Markt

Dafür bekundeten drei Neue ihr Interesse: Martina Dirscherl mit selbst gefertigten Holz-Spielwaren, die Familie Platzer mit Deko aus Holz, die erstmals mit einem eigenen Stand vertreten sein wird, und Salzfriedl-Wirt Karl Wilhelm. Er habe einen Holzstand – welcher Voraussetzung ist für die Teilnahme, und hat vor, Baumstriezel und andere Leckereien anzubieten. Über die Teilnahme der „Neuen“ wurde abgestimmt – mit positivem Ausgang.

Nicht positiv aufgenommen wurde die Aussage, dass die Restmüllentsorgung von jedem selbst – also privat – übernommen werden muss: Wenn schon 50 Euro Standgebühr, solle doch wenigstens die Müllentsorgung inklusive sein, schlug Sturm vor. Spindler versprach, das Thema mit dem Stadtbauhof zu klären.

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