Architektur
Viele Jurahäuser sind in Not

Der Erhalt dieser bayerischen regionalen Hauslandschaft ist in der Unesco-Liste eingetragen. Verein bittet dabei um Hilfe.

24.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:32 Uhr
Das Dach des Herrenhauses Tempelhof ist eingestürzt. −Foto: Eva Martiny / Jurahausverein

Der Jurahausverein richtet auf seiner Internetseite eine neue Plattform für gefährdete Jurahäuser ein: Jurahäuser in Not. „Jurahäuser und -scheunen sind großartige bäuerliche Architektur und europaweit einmalig“ so der Verein. „Leider verfallen die Reste dieser regionalen Hauslandschaft. Jurahäuser sterben still: Ein undichtes Dach, nach und nach verfault das Gebälk, das Dach stürzt ein. Dann folgt der Abbruch, und schon bald haben wir vergessen, was für ein großartiges Gebäude einmal dort stand“, meint die 1. Vorsitzende Eva Martiny. Der Verein erinnert daran, dass der Erhalt der Jurahäuser und ihrer Handwerkstechniken sowohl in die bayerische als auch in die deutsche Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes eingetragen wurde, so die Pressemitteilung des Vereins.

Der Jurahausverein bittet deshalb alle Bürger zu melden, wenn sie ein Jurahaus sehen, das von Verwahrlosung oder Verfall bedroht und in seinem Bestand gefährdet ist.

Das sei auch anonym möglich. Wichtig wäre aber eine genaue Angabe der Adresse und, wenn möglich, ein Foto. „Wir garantieren Vertraulichkeit,“ so Eva Martiny. „Dann können wir uns mit den Möglichkeiten eines Vereins bemühen, den Verfall aufzuhalten: durch Öffentlichkeitsarbeit, durch Beratung der Eigentümer oder dadurch, dass Käufer aufmerksam werden, und durch Einschalten der Denkmalbehörden.“ Der Verein bittet: „Melden Sie ihre Beobachtungen. Helfen Sie uns, das Verschwinden der Jurahäuser aufzuhalten!“

Meldungen sind möglich unter der Online-Plattform www.jurahaus-verein.de/jurahaeuser-in-not, per Mail an buero@jurahausverein.de oder postalisch an Jurahausverein e. V., Rot-Kreuz-Gasse 17, 85049 Eichstätt. Das Museum Das Jurahaus in Eichstätt, wo sich viele Anregungen für Instandsetzungen finden, hat ab 1. April wieder länger geöffnet: mittwochs neun bis zwölf Uhr, Donnerstag, Freitag und Samstag 14 bis 17 Uhr und sonntags 14 bis 16 Uhr. Über die Veranstaltungsreihe „Tage der offenen Jurahäuser“ mit ihren positiven Sanierungsbeispielen kann man sich bereits auf der Internetseite des Vereins informieren.