Jubiläum
Vier Feuerwehrfeste und ein Damenproblem

Das Programm und die Bands stehen längst fest. Nur die Freiwillige Feuerwehr Forchheim sucht noch Frauen für die Misswahl.

15.04.2019 | Stand 16.09.2023, 5:46 Uhr
Stefanie Roth

Die Freiwillige Feuerwehr Forchheim will mehr Frauen für die Feuerwehr begeistern. Doch es fehlen aktuell noch Frauen, die „Miss Feuerwehr“ werden wollen. Foto: Stefanie Roth

Stimmungsabend, Weißwurstfrühschoppen, Festzug: Das Programm steht schon längst bei allen Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis fest, die dieses Jahr Jubiläum feiern. Die Flyer sind gedruckt – alles läuft nach Plan, zumindest fast alles.

Nur die Freiwillige Feuerwehr Forchheim hält händeringend nach Damen in der Region Ausschau. Denn das Highlight zum 150-jährigen Jubiläum soll die Wahl zur „Miss Feuerwehr“ im Landkreis Neumarkt werden. Was aber noch fehlt, sind freiwillige Damen.

Ängste und Sorgen

Erster Kommandant der FF Forchheim, Josef Götz, schildert die Problematik und sagt dazu: „Das Hauptproblem bisher war, dass die Damen Angst davor hatten, vor schwierige Aufgaben, beziehungsweise Aufgaben gestellt zu werden, die ihnen im Nachhinein peinlich sind – hier können wir allen Damen die Angst nehmen, es sind definitiv machbare Aufgaben aus dem allgemeinen Feuerwehrleben und Gaudispiele.“

„Die Mädels haben Angst, dass sie im Bikini da stehen.“Stefan Heindl, Vorstand FF Forchheim

Dabei denke er etwa an Schlauch ausrollen oder ähnliche Dinge. Es geht nicht um einen Catwalk wie auf einer Modenschau. Es gehe vielmehr darum, zu zeigen, dass sich auch Frauen bei der Feuerwehr engagieren können. So ist die Voraussetzung für eine Teilnahme zur Misswahl neben dem Mindestalter von 18 Jahren auch eine abgeschlossene Truppmannausbildung bei der Feuerwehr. Auch Stefan Heindl, erster Vorstand der FF Forchheim, weiß um die Sorgen der jungen Frauen: „Die Mädels haben Angst, dass sie im Bikini da stehen“, sagt er. Darum gehe es überhaupt nicht.

Bewerberinnen für Misswahl

Er und seine Kollegen haben schon bei etlichen Frauen angefragt und auch schon etliche Körbe erhalten – selbst nach anfänglicher Zusage haben einige offenbar wieder abgesagt. „Insgesamt waren es schon mal 10 Teilnehmerinnen“, erzählt Heindl. Aktuell sind es lediglich vier offizielle Anmeldungen.„Wir freuen uns über weitere“, sagt Josef Götz und gibt nicht auf, passende Feuerwehrfrauen zu finden, die in gewisser Weise Werbung für das Ehrenamt in der Feuerwehr machen. „Es sind immer noch relativ wenig und da wollen wir einfach Schwung reinbringen“, sagt er.

Wer sich als „Miss Feuerwehr“ bewerben möchte, kann dies unter diesem Link hier tun. Für die ersten drei Plätze gibt es auch Preise, wie eine Reise nach Berlin für Zwei.

Teilnahmebedingungen: - Jede Feuerwehr des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. darf eine Dame anmelden - Mindestalter 18 Jahre - Die Dame muss Aktiven Feuerwehrdienst leisten und die MTA abgeschlossen haben

Fürs Feuerwehrfest anpacken

Grundsätzlich gibt es offenbar noch genügend Schwung und Elan, wenn es umdie Organisation eines großen Feuerwehrfestes geht. Emil Meier, erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wappersdorf, freut sich, dass alle im Ort kräftig anpacken. „Wir haben so viele Leute, da gibt es überhaupt kein Problem. Auch die Arbeitseinteilung ist schon gemacht.

Erinnerung an Feuerwehrfest

Jeder weiß, was er zu tun hat“, erzählt er und erinnert sich auch noch an das 90-jährige Jubiläum, wenn er zurückblickt. „Da war unsere Altersgruppe in der Jugend“, sagt er. Dank der legendären „Flaschenparty“ seien es die Menschen gewöhnt, Zelte auf- und abzubauen.

Ein Fest wie dieses verbindet

Weißwurst und Blasmusik

Er erinnert auch an die traditionellen Programmpunkte, wie etwa die Ehrungen langjähriger Mitglieder am Samstag. „Dass die Leute zusammenkommen, das verbindet“, sagt er. Viele Frauen backen Kuchen fürs Fest, „die ganze Ortschaft hilft mit, auch die Alten“. Patenvereine werden vor Ort sein und viele freuten sich bereits auf das traditionelle Weißwurstfrühstück mit der „Seubersdorfer Blasmusik“.

Wöidarawöll spielt auf

Echt bayerische Power kommt mit derBand „Wöidarawöll“ zum 125-jährigen Feuerwehrfest auch nach Oberbuchfeld. Sie sind die ersten der vier Jubiläumswehren, für die es in wenigen Wochen Ende Mai losgeht. Die 21 Festdamen haben sich verschiedene Aktionen überlegt: Von der Autowaschaktion unter anderem über die Osterparty bis hin zum Weißwurstfrühstück.

Markus Söder in Oberbuchfeld

Zum Sommerkonzert mit „Haindling“ am 24. Mai erwartet die FF Oberbuchfeld über 1500 Besucher. Zum Festsonntag sollen etwa 2500 Besucher kommen – am Festzug werden sich laut Veranstalter etwa 121 Vereine beteiligen. Zugpferd wird am politischen Abend vor allem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sein, der am 21. Mai ab 19 Uhr im Festzelt spricht. „Wir wollen, dass es die Leute hierher zieht“, sagt Christian Distler, Vorstand der FF Oberbuchfeld.

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