Hohenfels-Parsberg
Volleyball: Eine Ehe trägt Früchte

2006 schlossen sich die Volleyballer zum VC Hohenfels-Parsberg zusammen. Davon profitiert nicht nur das Training.

03.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:36 Uhr
Lothar Röhrl
Die erste Damen-Mannschaft geht in der Bezirksklasse auf Punktejagd. −Foto: L. Forster

80 Aktive, zwölf Trainer, drei feste Trainingstage in jeder Woche: Diese Werte stammen nicht von einem der heimischen Fußballklubs. Sie stehen auf der Visitenkarte des Volleyball-Clubs (VC) Hohenfels-Parsberg. Auch wenn die Punktspielsaison 2021/2022 durch viele Ausfälle sehr zerhackt erscheint, ist Abteilungsleiter Martin Schön sehr stolz auf die Entwicklung seiner Sparte.

Zusammen mit Kassiererin-Urgestein Barbara Riel sowie mit Lisa Göpfert, Daniel Graf und Jonas Mirbeth managt Martin schon lange die Geschicke. Er weiß, dass viele heimische Sportfans zwei Namen von Spielern kennen müssten, welche die große Zeit des Parsberger Volleyballs gekennzeichnet hatten: Heinz Treese und Reinhold Stöhr. Diese waren auch dabei, als es vor gut 20 Jahren zum Derby aller Derbys gekommen war: ein Duell gegen den ASV Neumarkt. Das fand in der Bayernliga statt. Bis in diese Sphäre hinauf hatte die Euphorie-Welle die Parsberger und Hohenfelser getragen.

Vielseitiges Training

War über lange Zeit nur der TV Parsberg in Verbindung mit Volleyball zu bringen, kam der TSV Hohenfels hinzu. Im weiteren Verlauf ihrer Entwicklung haben sich beide Volleyball-Abteilungen 2006 als Spielgemeinschaft zusammengetan. Diese „Liebesbeziehung“ hält seither an.

Ständiger Begleiter im derzeitigen Trainingsbetrieb sind Corona-Schutzmaßnahmen. „2G+“ ist dabei der Standard. Oft wird gelüftet. „Wir tun alles, um unseren Sportbetrieb aufrecht zu erhalten“, sagte Martin Schön. Dass diese Anstrengung Grenzen hat, ist an aktuellen Tabellenbildern wie beispielsweise der Herren-Bezirksliga abzusehen.

Teams:Ligen:Trainingszeiten:Betreuung:Freizeit-Team:
Je zwei Damen- und Herren-Mannschaften sowie fünf Mannschaften im Jugendbereich (eine U14, zwei U13, zwei U12).Die beiden Herrenteams treten in der Bezirksklasse Oberpfalz an. Die Damen I spielen Bezirksklasse, die II in der Kreisklasse.Jeweils Montag ab 19 Uhr, Mittwoch ab 19 Uhr und Freitag gesamter Nachmittag in der Mehrzweckhalle Parsberg.Insgesamt sind zwölf Trainer verfügbar. Jedem Team stehen damit zwei Trainer zur Seite.Dafür werden noch Mitspieler gesucht. Training dafür wäre bei genügend Interesse an jedem Montag ab 19 Uhr in der Sporthalle des Gymnasiums Parsberg. (nlr)

Weil Mannschaften unterschiedlich schwer von Corona-bedingten Spielausfällen betroffen sind, gibt es eine kuriose Situation. Denn die zweite Mannschaft des VC steht auf dem zweiten Platz, während die Erste gar Tabellenletzter ist. Sieht man sich die Besetzung beider Mannschaften an, müsste die Rangfolge eigentlich umgedreht sein. Denn in der ersten Herren-Mannschaft sind einige Spieler vertreten, die schon zu Landesliga- und Bayernliga-Zeiten für den den VC Hohenfels- Parsberg gespielt hatten. In der „Zweiten“ sind 22- und 23-Jährige vereint.

Westlichster Klub des Bezirks

Für ihre Ligaspiele müssen die Mannschaften teils weit reisen. Denn Parsberg ist der westlichste Ort des Volleyball-Bezirks Oberpfalz. Dieser reicht im Nordosten bis Weiden und im Süden bis ins niederbayerische Abensberg. Dennoch wird die Sollstärke der unteren Ligen mit je zehn Teams erreicht. Als Folge der vielen Spielausfälle gibt es nach der laufenden Saison keine Absteiger. Volleyball hat sich zu einer weiblichen Domäne entwickelt. „Es ist schwerer, eine Jungen-Mannschaft zu rekrutieren“, stellt Martin Schön, nicht nur für seine Abteilung, fest.

Auch wenn sie sich nicht um ihre Zukunft sorgen, schauen Hohenfelser und Parsberger sowie alle anderen Volleyballer laut Abteilungsleiter Schön neidisch auf den Fußball: „Das Medieninteresse daran ist riesig. Bei Volleyball sieht es traurig aus.“ Das öffentlich-rechtliche Fernsehen konzentriere sich bei beiden Nationalteams auf deren Spiele bei Weltmeisterschaften und bei Olympia. Wer sich für die Bundesligen interessiere, erfahre noch am meisten im Sparten-Sender „Sport1“. In der Herren-Liga sind die „Recycling-Volleys“ Berlin und Friedrichshafen führend, bei den Damen wechseln sich Schwerin und Dresden als deutsche Meister ab. Für Martin Schön ist es bezeichnend, dass „nur Insider die Namen einiger Spitzenspielerinnen beziehungsweise -Spieler kennen“.

Übrigens: Der Verein versucht, Kinder schon in ihrem letzten Kindergarten-Jahr sowie Erstklässler für den Sport zu begeistern. Für Mädchen und Buben wurden die „Volleyball-Minis“ eingeführt. In dieser Gruppe geht es nicht darum, auf Wettkämpfe vorbereitet zu werden. Deutlich mehr gefördert wird das Sich-Wohlfühlen in einer Gemeinschaft. Die Resonanz auf das Angebot einer solchen Ballspielgruppe „ist gut“, freut Martin Schön.