Laut Medien
Vorübergehend gesperrt: Salmonellen in weltgrößter Schokoladenfabrik

30.06.2022 | Stand 30.06.2022, 13:02 Uhr |

In einer Charge wurden Salmonellen entdeckt. −Symbolbild: dpa

Der Fall weckt Erinnerungenan den Ferrero-Skandal: Nun muss auch die weltgrößte Schokoladenfabrik wegen Salmonellen gesperrt werden. Das berichtet die belgische Tageszeitung „La Libre“.



Demnach hat der Schweizer Schokoladekonzern Barry Callebaut seine Produktionsstätte im belgischen Wieze vorübergehend geschlossen. In einer Charge wurden am Montag Salmonellen entdeckt. Das Werk gilt als größte Schokoladefabrik der Welt.

Alle Kunden wurden angewiesen, Produkte, die nach dem 25. Juni in Ostflandern hergestellt wurden, nicht zu verwenden. Laut Konzern gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass die Schokolade bei Kundinnen und Kunden in Umlauf gekommen sei, so ein Sprecher gegenüber „La Libre“. Als Auslöser wurde kontaminiertes Lecithin festgestellt, heißt es von dem Unternehmen. Er wird als Antioxidationsmittel, Emulgator oder Stabilisator eingesetzt.

Keine Produktion für Verbraucher

Die belgische Lebensmittelbehörde hat das Werk bis auf Weiteres gesperrt. Wann die Fabrik ihren Betrieb wieder aufnehmen kann, ist nicht bekannt. Barry Callebaut hat weltweit mehr als 60 Produktionsstätten. Mehr als 13.000 Menschen arbeiten für das Unternehmen, das zuletzt mehr als sieben Milliarden Euro Umsatz jährlich machte.

Barry Callebaut stellt Schokolade, aber auch Kakaoprodukte, Füllungen, Glasuren und Dekorationen für die Industrie und gewerbliche Kunden her, etwa für Mondelez, Nestlé oder Unilever. Ein Sprecher des Unternehmens sagte AFP am Donnerstag, der Großteil der mit Salmonellen verseuchten Produkte befinde sich noch im Werk Wieze. Barry Callebaut sei dabei, die betroffenen 73 Kunden zu informieren, „um zu garantieren, dass es keine Infektionen bei Endkunden gibt“.

Die Arbeit im Werk sei aus Sicherheitsgründen vorerst gestoppt. Alle Produktionsstätten würden nun gesäubert und desinfiziert. Die belgische Lebensmittelaufsicht leitete Ermittlungen ein.

Ähnlicher Fall kurz vor Ostern bei Ferrero

Erst kurz vor Ostern musste der Süßwarenhersteller Ferrero aufgrund vonSalmonellen-Fällen in mehreren Länderndie Produktion in einer Fabrik in Belgien vorerst stoppen. Ferrero musste bestimmte Kinder-Produkte wegen Verdachts auf Salmonellen zurückrufen, darunter Überraschungseier, Schoko-Bons und Mini Eggs.

Die Produkte aus dem Werk Arlon wurden in Frankreich, Belgien, Großbritannien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden vertrieben. Nach Angaben des Unternehmens war ein Filter in einem Bottich für Milchbutter verunreinigt gewesen.

− vr/afp

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