Ahnenforschung
Warum heiße ich so, wie ich heiße?

Beim Hutschaabend des Museumsvereins Waldmünchen gab es interessante Erkenntnisse zur Entstehung von Familiennamen.

19.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:41 Uhr

Elfriede Dirschedl, die Vorsitzende der Familienforscher im Landkreis Cham, ist im Museumsve-rein keine Unbekannte, des öfteren ist sie schon zu Gast gewesen. Deshalb war es auch kein Wunder, dass am ersten Hutschaabend der diesjährigen Wintersaison wieder zahlreiche Vereinsmitglieder ins Café Bacherl gekommen waren.

Bekannt ist Dirschedl auch durch ihre Veröffentlichungen – die neueste (Fortschreibung des Häuserbuches der Pfarrei Döfering von 1936) wird am 26. November in der Pfarrei Döfering vorgestellt. Aber bevor sie dann mit viel Fachwissen und ebenso viel Humor die Entstehung der verschiedenen Namen erläuterte, konnte Karlheinz Schröpfer als Vereinsvorsitzender von Josef Bruckschlegl mit dem „Jahrbuch des deutschen Handwerks – 1938/1939“ ein ganz besonderes Buch als Geschenk für das Museum entgegennehmen.

„He Du reicht nicht!“ – So begann Elfriede Dirschedl ihren Vortrag zu den Familiennamen. Schon die Geschichte der Entstehung ließ manchen staunen. Dass die Chinesen die ersten waren, die bereits um 2850 vor Christus Familiennamen eingeführt haben, war wohl bisher eher unbekannt. Dass dann mit der wachsenden Bevölkerungszahl natürlich genauere Namen nötig waren, um eine Person näher zu bezeichnen, leuchtete da schon ein eher ein. Rufnamen mit Beinamen – zum Beispiel abgeleitet vom Beruf oder Aussehen – waren der Anfang. Diese bezeichneten aber nur die jeweilige Person. Deshalb entstanden daraus mit der Zeit die festen Nachnamen, die vererbt wurden.

Auch woraus sich diese Familiennamen entwickelten, wusste Dirschedl zu berichten: Berufsbezeichnungen, Übernamen aus Tiernamen (wegen deren Eigenschaften), Vater- oder Mutternamen oder auch Namen aus persönlichen Auffälligkeiten (wie zum Beispiel die Haarfarbe) und Wohnstättennamen waren meist die Grundlage. Besondere Heiterkeit erzeugten die Scherz- oder Spottnamen, die ebenfalls zu Familiennamen werden konnten. Viele Beispiele wusste Elfriede Dirschedl, und auch die Vereinsmitglieder konnten aus dem eigenen Erfahrungsschatz einiges beisteuern.

Mit dem weiten Feld der Spitznamen, die nicht als Familiennamen gelten, beschloss die Referentin ihren kurzweiligen Vortrag. Viele konnten hier mit Begeisterung etwas beisteuern. Beispiel: „Auch wir haben unter uns jemanden mit einem überall bekannten Spitznamen – den Mister Trenck aus Waldmünchen. Karlheinz Schröpfer war damit gemeint, der Vorsitzende des Museumsvereins.

So endete der Vortrag, für den Elfriede Dirschedl reichlichen, wohlverdienten Beifall erntete. Von Karlheinz Schröpfer gab es als Dank ein kleines Präsent. Auch einen Hinweis auf die folgenden Hutschaabende gab Schröpfer noch. Im November wird das Thema die Zusammenarbeit der Museen im Landkreis sein, im Dezember wird es dann weihnachtlich. (wim)