Ausstellung
Weltall, Herrgottswinkel und „Peep-Show“

Die Städtische Galerie im Leeren Beutel zeigt eine große Werkschau der Regensburger Künstlerin Lena Bosch.

29.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:38 Uhr
Sturzflug (2018) ist eines der Werke der Ausstellung in der Galerie im Leeren Beutel. −Foto: Foto: Lena Bosch

Ab Samstag, 30. Oktober, bis 27. Februar zeigt die Städtische Galerie im Leeren Beutel eine große Ausstellung mit Werken der in Regensburg aufgewachsenen und heute im Chiemgau und in Salzburg lebenden Künstlerin Lena Bosch. Die Werkschau zeigt eine beeindruckende Vielfalt aus 40 Schaffensjahren. Die Interessen der Malerin, Grafikerin und Objektkünstlerin, die in den 1980er Jahren ihre Arztpraxis aufgab, um sich vollends dem künstlerischen Schaffen zu widmen, sind weit gestreut.

In ihren Werken thematisiert Lena Bosch beispielsweise Johannes Kepler oder die katholische Tradition des Herrgottswinkels auf ihre ganz eigene Art. Beide Themen werden in der Ausstellung durch aufwendige Rauminstallationen wiedergegeben. Ganz neu sind auch Gemälde zum Weltall – sie spiegeln die Faszination wider, die für Lena Bosch vom Kosmos ausgeht.

Mit Regensburg fühlt sich die Künstlerin eng verbunden. So ist der „Domspaziergang“ ein wiederkehrendes Motiv und führt in der Ausstellung unter anderem zu einer Vitrine voller Glasfensterentwürfe. Albrecht Altdorfers Gemälde „Awarenschlacht“, das im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt wird und den Sieg Karls des Großen über die Awaren bei Regensburg zeigt, inspirierte die Künstlerin zu einer ganzen Reihe neuer Werke.

In eine andere thematische Richtung geht der Zyklus „Peep-Show“, in dem Lena Bosch Pin-up-Fotos mit künstlerischen Mitteln verändert. Collagen, Scherenschnitte und Porträts ergänzen das weite Repertoire der vielseitigen Künstlerin, die auch das Digitale für ihre Arbeiten nutzt und beispielsweise Fotos am Computer bis zur Verfremdung bearbeitet, was die Besucherinnen und Besucher an Medienstationen verfolgen können. Auf der Straße gefundene Gegenstände, „objets trouvés“, bezieht sie auf verschiedenste Arten in ihre Werke ein oder macht sie zu deren Mittelpunkt. Fotogramme und Radierungen aus der Sammlung der Museen der Stadt Regensburg ergänzen die Ausstellung. Im Rahmen des kulturellen Jahresthemas 2021 soll die Ausstellung die überbordende und ausufernde Kreativität Lena Boschs in einer „Nahsicht“ beleuchten und dabei inspirieren, unterhalten und zum Nachdenken anregen.

Die Ausstellung wird am Freitag, 29. Oktober, um 19 Uhr in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel eröffnet. Nach einer Begrüßung durch Kulturreferent Wolfgang Dersch führt der Leiter der Städtischen Galerie, Dr. Reiner Meyer, in das Werk von Lena Bosch ein. Die Künstlerin ist bei der Eröffnung anwesend.

Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten der Städtischen Galerie (Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr, geschlossen am 24./25./31. Dezember und 1. Januar) bei freiem Eintritt zugänglich.