Tiere
Wie soll Hemaus Storchenpaar heißen?

Wir wollen wissen, welche Namen Sie den Hemauer Störchen geben würden. Die „Lokalprominenz“ liefert Vorschläge.

26.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:11 Uhr
Noch haben Herr und Frau Storch auf dem Hemauer Rathaus keine Namen. −Foto: David Santl

Sie sind die neuen Stars des Tangrintels: die Störche auf dem Hemauer Rathaus. Heuer verzücken sie die Stadt schon das zweite Jahr hintereinander. Bis jetzt sind Herr und Frau Storch aber namenlos. Das wollen wir ändern.

Gemeinsam mit der Stadt Hemau, die mit dem Rathaus ja „Gastgeber“ für die Vögel ist, sucht die Mittelbayerische nach einem Männer- und einem Frauennamen für die beiden „großen“ Störche. Darum sind jetzt unsere Leser gefragt. Egal ob ausgefallen, traditionell oder mit besonderem Bezug zu Hemau: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Denn mal ehrlich: „Adebar“ kann jeder Storch heißen.

Bei ein paar bekannten Hemauern haben wir nach Anregungen gefragt. Bürgermeister Herbert Tischhöfer sind gar zwei adelig klingende Namen in den Sinn gekommen. Für das Männchen schlägt er Adalbert vor, das Weibchen soll Kunigunde heißen. „Das hat einen schönen Klang“, findet er. Er liefert aber noch einen Vorschlag: Romeo und Julia. „Wie Shakespeares Liebespaar, aber mit Happy End“, so das Stadtoberhaupt. An Romeo und Julia hat auch die SPD-Fraktionschefin Petra Lutz gedacht. Ihr Vorschlag lautet aber Jack und Jill. Recht bayerische Namen regt die Freie-Wähler-Fraktionschefin Christine Lammert an: Schorsch und Frida.

Pfarrer wählen weltliche Namen

Aber nicht nur die Politik hat sich Gedanken gemacht, auch die beiden Hemauer Pfarrer liefern Ideen. Ob sie recht „heilige“ Namen vorschlagen? „Von mir wäre vielleicht Adam und Eva zu erwarten“, meint die evangelische Pfarrerin Julia Sollinger schmunzelnd. Sie hat aber eine andere Idee: Bonnie und Clyde, wie das sagenumwobene Gangster-Pärchen. Etwas anders ist es bei Stadtpfarrer Berno Läßer. Für das Männchen würde ihm Schore gefallen. „Das ist eine Form von Georg. Und so heißt der Hemauer Stadtpatron.“ Das Weibchen würde er Federl nennen, weil es so schön weiß ist. „Und in der Entstehungssage von Hemau geht es um zwei weiß gekleideten Jungfrauen“, sagt er.

Läßer hat sich aber auch noch Hilfe vom Pfarrkindergarten St. Raphael geholt – mit Recht: Die Kinder liefern nämlich eine riesige Auswahl: Berni oder Campino für das Männchen und Lessi oder Lisa für das Weibchen, um nur einige zu nennen. Auch die Waldgruppe „Wurzelzwerge“ des Kindergartens St. Barbara hat sich Gedanken gemacht. „Wir haben die Kinder abstimmen lassen“, erzählt Erzieherin Regina Schels. Gewonnen haben Storcher und Sarah. Andere Ideen waren unter anderem Markus und Olli für das Männchen oder Lilly und Anna für das Weibchen.

Mit dem Namen Anna können sich wohl mehrere Hemauer anfreunden. Die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, Regina Dietz, würde das Weibchen ebenfalls Anna nennen, beim Männchen wünscht sie sich einen August. Auch „Storchen-Experte“ Josef Ostermeier will eine Anna im Nest – wie das Storchenweibchen in Höchstadt. „Sie hat sich verletzt und kümmert sich trotzdem um ihre Küken.“ Für das Männchen würde ihm der Name Veith gefallen. „Wie mein Enkel“, verrät er.

Trachtenverein macht kreative Vorschläge

Der Hemauer Trachtenverein liefert wahrhaft „kaiserliche“ Vorschläge. Zum Beispiel Sissi und Franz, weil die Störche wie ein Kaiserpaar über den Dächern thronen – oder aber Friedrich und Barbara – aus ganz speziellem Hintergrund: „Kaiser Friedrich Barbarossa hat schon mal in Hemau verweilt“, weiß die Vorsitzende Monika Köbler. Aber auch Barbie und Ken, weil sie so lange Beine wie die Puppen-Klassiker haben, stehen auf ihrer Liste, ebenso wie Resi und Sepp, weil das zwei urbayerische Namen sind.

Einen Hintergedanken verfolgt auch die Vorsitzende der Schützen, Rosemarie Sturm. Ihr Vorschlag lautet Horst und Felicitas. Horst steht für den Fachbegriff des Nestes und Felicitas bedeutet „die Glückliche.“ Im übertragenen Sinne also „die Glücklichen im Nest“, sagt Sturm.

Apropos glücklich: Wie sieht es eigentlich mit dem Babyglück bei den Störchen aus? Da nicht klar ist, ob alle drei Küken überleben, wird vorsichtshalber auf eine Namenssuche verzichtet. „Es sieht aber aus, als würden alle durchkommen“, sagt Erhard Haubner, der Hemauer Vorsitzende des Bund Naturschutz. Heiße Temperaturen machen ihnen nichts. Für das Storchenpaar haben auch die Naturschützer eine Idee. Ein Mitglied hat Herbert und Sabine vorgeschlagen, wie das Hemauer Bürgermeister-Ehepaar.