Streit
Zähne saniert: Tierarzt will knapp 500 Euro

Der Veterinär entfernte bei den zwei Katern Zahnstein und zog fünf Beißerchen. Wegen der Rechnung gibt es jetzt Zoff.

03.08.2010 | Stand 16.09.2023, 21:07 Uhr
Karl-Heinz Weigel

Regensburg.Internet-Experte Franz Leibl (53) aus Alteglofsheim liegt mit einem Regensburger Tierarzt im Clinch. Leibl ist schockiert und verärgert. Er brachte seine Kater „Goodwin“ und „Winnetou“ am 7. Juli zur Zahnsteinentfernung in die Praxis. Im Rahmen der doppelten Zahnsanierung zog der Tierarzt „Goodwin“ zwei, „Winnetou“ dann drei Zähnchen und schickte eine Gesamtrechnung über 486,34 Euro. Da werden u.a. Kosten für Narkose, Narkoseüberwachung, Medikamente, Venenkatheter, Infusion, Zahnsteinentfernung, Zahnextraktion und stationäre Betreuung plus 19 Prozent Mehrwertsteuer aufgelistet.

Unternehmer Leibl hatte für die großen Kater im Alter von siebeneinhalb und fünf Jahren 260 Euro Vorkasse berappt und überwies dann noch einmal 80 Euro – mehr will er nicht zahlen. Der 53-Jährige hält die Gesamtrechnung für total überzogen. Andere Tierärzte würden beim vergleichbaren Eingriff pro Katze „90 bis maximal 130 Euro“ verlangen.

Der Regensburger Tierarzt verteidigte gegenüber der MZ seine Rechnung. Er beharrte auf der kompletten Zahlung. Die Kosten seien nach der gültigen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) berechnet. Für eine Zahnextraktion, so der Tierarzt, könne er pro Zahn zwischen 22,90 bis 68,70 Euro verlangen. Tatsächlich habe er weniger in Rechnung gestellt, konkret 40 bzw. 60 Euro.

Franz Leibl habe, so der Tierarzt weiter, im Übrigen eine Narkose- und Operationsvereinbarung unterschrieben, also einen Kostenvoranschlag. Darin sei die Rede von „voraussichtlichen Kosten“ von 260 Euro pro Katze gewesen. Leibl habe keinen Grund, sich öffentlich zu echauffieren. Beim Impftermin am 23. Juni habe eine Mitarbeiterin mit Leibl über die Kosten der Zahnsanierung sprechen wollen. Leibl habe sinngemäß gesagt, Geld interessiere ihn nicht. Der Tierarzt bedauerte den Konflikt, sprach von „Kommunikationsproblemen“ und „Missverständnis“.

Landet der Konflikt bald vor dem Kadi? „Das Tischtuch ist verschnitten“, sagte Leibl, über viele Jahre treuer Stammkunde beim Regensburger Tierarzt und bisher durchaus zufrieden mit dem Veterinär. Ihm gehe es, so der Unternehmer aus Alteglofsheim, im Interesse aller Tierhalter um Kostentransparenz – darum geht es auch dem Tierarzt.