Polizei Beilngries
Zahl der Unfälle ist leicht gestiegen

Drei Menschen starben im vergangenen Jahr im Bereich der PI Beilngries im Straßenverkehr. 168 Personen wurden verletzt.

02.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:51 Uhr
Deutlich mehr als 1000 Verkehrsunfälle sind im Jahr 2021 auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei passiert. So glimpflich wie bei dem Unfall nahe Beilngries auf obigem Archivbild, als der Fahrer dem damaligen Polizeibericht zufolge unverletzt blieb, ist der Verlauf leider nicht immer, wie aus der Statistik für das Jahr 2021 hervorgeht. −Foto: Fabian Rieger/Fabian Rieger

In Zeiten der Pandemie kommt selbst die Verkehrsbilanz der Polizei nicht gänzlich ohne das Wort Corona aus. Denn die Einschränkung des Alltagslebens hatten erhebliche Auswirkungen auf die Anzahl der Verkehrsunfälle in den Jahren 2020 und 2021. Und nachdem die Mobilität im zweiten Jahr der Pandemie nicht mehr so massiv ausgebremst war wie noch in den ersten Lockdowns, ließe sich damit wohl auch erklären, weshalb im Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei im Jahr 2021 wieder mehr Unfälle passiert sind als noch 2020.

Am Mittwoch stellten Franz Dräxler – bei Abwesenheit von Maximilian Brunner ist er der Beilngrieser Dienststellenleiter –, sein Stellvertreter Hans-Jürgen Lindinger sowie Polizei-Verkehrsexperte Christian Gerner die Unfallstatistik 2021 vor. 1130 Verkehrsunfälle stehen in der Bilanz. Im Jahr 2020 waren es 1052, im Vor-Corona-Jahr 2019 noch 1241. Die Zahlen beziehen sich auf den gesamten Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei, der neben Beilngries noch Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Mindelstetten, Oberdolling, Pförring und Stammham umfasst.

Laut Gerner sind 2021 drei Menschen bei Unfällen im Gebiet der Beilngrieser Polizei gestorben. Anfang Januar verunglückte ein junger Autofahrer bei Wolfsbuch, Mitte Oktober verlor ein 55-Jähriger bei einem missglückten Überholvorgang im Gemeindebereich Stammham sein Leben. Im September starb eine Seniorin, die in Beilngries auf dem Fuß-/Radweg an der Ringstraße alleinbeteiligt vom Rad stürzte.

Weniger Zweiradfahrer beteiligt

Die Zahl der Personen, die bei einem der 1130 Unfälle verletzt wurden, ist im Vergleich zu 2020 leicht gesunken – von 173 auf 168. Erklären ließen sich solche statistischen Schwankungen oft nicht, so Gerner. 52-mal handelte es sich um eine schwere Verletzung, 116-mal um eine leichte. Eine positive Entwicklung gab es im Bereich der Motorrad- und Leichtkraftradfahrer. Waren solche im Jahr 2019 noch an 37 Unfällen beteiligt und 2020 an 27, so waren es im vergangenen Jahr mit 19 Unfällen deutlich weniger. Bei 15 der 19 Unfälle waren die Motorradfahrer die Hauptverursacher.

Wildunfälle:Vorsicht:
Mehr als jeder zweite Unfall im vergangenen Jahr war ein Wildunfall. Die exakte Zahl lautet 616. Der „Spitzenwert“ aus dem Jahr 2019 (678) wurde damit – vermutlich Pandemie-bedingt – zwar unterschritten, im Vergleich zu 2020 (549) verbuchte man aber wieder einen deutlich Anstieg. Die Polizei rät, die Geschwindigkeit zu reduzieren.Die Präventionsarbeit ist für die Polizei sehr wichtig. Verkehrsexperte Gerner sprach in diesem Zusammenhang auch den jährlichen Blitzermarathon an. Er findet am 24. März statt.

Im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gesunken ist die Anzahl der Radfahrer, die an einem Unfall beteiligt waren – von 58 auf diesmal 49. In 13 dieser Fälle waren die Radler mit einem Pedelec unterwegs. Von den genannten Radfahrern erlitten 19 Personen schwere Blessuren, 29-mal ging es mit leichten Verletzungen ab. In 43 Prozent der Radunfälle handelte es sich um Fahrerinnen und Fahrer, die das 61. Lebensjahr bereits vollendet hatten. Gerne appelliert an alle Radfahrer, einen Helm zu tragen.

Rasen ist die Hauptursache

Mit Blick auf alle 1130 Verkehrsunfälle geht aus der Bilanz hervor, dass neun Unfallbeteiligte alkoholisiert waren. 2019 waren es noch 20 gewesen – möglicherweise auch eine Entwicklung, die mit Corona und den vielen ausgefallenen Festen zu erklären ist. Unter Drogeneinfluss stand kein einziger Unfallbeteiligter im Jahr 2021. Die Zahl der Unfälle, an denen ein Fahranfänger beteiligt war, bewegt sich auf einem konstanten Niveau. Diesmal waren es 62, in den beiden Vorjahren 67 beziehungsweise ebenfalls 62.

Gerner überrascht es nicht, dass überhöhte Geschwindigkeit mit 52 Verstößen (im Vorjahr 37) die Hauptunfallursache war, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen (50 Verstöße, im Vergleich zu 2020 fast eine Verdopplung). Erfreulich: Es gab diesmal keinen einzigen Schulwegunfall.