Interview
Zehn Jahre glücklich am Pferderücken

Melanie Gießer reitet seit sie sechs Jahre alt ist. Obwohl auf Turnieren oft gezickt wird, überwiegt der Spaß an ihrem Hobby.

08.08.2018 | Stand 08.08.2018, 16:30 Uhr

Frau Gießer, seit wann sind Sie Turnierreiterin?

Ich reite schon, seit ich sechs Jahre alt bin, also seit über zehn Jahren. Turniere reite ich nicht ganz so lange.

Warum haben Sie sich damals für den Reitsport entschieden?

Alle anderen Mädchen wollten damals unbedingt reiten und ich habe mich da dann eigentlich nur angepasst.

Was gefällt Ihnen bis heute so gut an der Sportart?

Da gibt es viele Sachen, die mich am Reiten begeistern. Natürlich ist der Kontakt zu Tieren sehr schön. Man lernt, mit dem Pferd zu kommunizieren und wie man mit ihm umgehen muss. Positiv ist auch, dass man draußen an der frischen Luft ist, und die Natur ist wunderschön. Außerdem macht es Spaß, Erfolge zu erreichen und besser zu werden.

Und was stört Sie am Reitsport?

Der größte Nachteil sind natürlich die hohen Kosten dieser Sportart. Ein eigenes Pferd, Zubehör wie Sättel und Reitstiefel, das Einstellen im Stall und die Reitstunden kosten alles zusammen eine Menge Geld. Ein weiterer Punkt ist, dass unter uns Reitern durch den Wettbewerb auch manchmal Neid auf die Erfolge anderer entsteht. Weil man selbst vielleicht gerne eine bessere Platzierung gehabt hätte. Teilweise ist das schon ein ziemliches Rumgezicke.

Wie oft trainieren Sie mit ihrem Pferd durchschnittlich pro Woche?

Ich trainiere mit meinem Pferd insgesamt meist so fünf bis sechs mal pro Woche. Einmal steht unter anderem Springtraining auf dem Plan. Dazu kommen am Wochenende manchmal noch Turniere. Ab und zu bewegt aber auch meine Reitbeteiligung für mich das Pferd.

Viele sagen ja, Reiten sei gar kein Sport. „Das Pferd macht doch die ganze Arbeit“, sagen sie. Was würden sie darauf erwidern?

Selber draufhocken und ausprobieren. Dann werden sie merken, dass Reiten sehr wohl anstrengend ist.

Im Reiten gibt es ja kein regelmäßiges Training, wo Vereinsmitglieder zusammen üben. Finden Sie, Reiten ist ein zu individueller Sport?

Nein. Man reitet ja trotzdem meist in Gruppen und auf Turniere fahren wir auch als Verein gemeinsam. Man hilft sich gegenseitig, alleine ist man eigentlich selten.

Welche Erfolge haben Sie bereits erreicht und welche Ziele haben Sie sich noch gesteckt?

Ich war mit 13 mal auf der bayerischen Meisterschaft, das sehe ich so als meinen größten Erfolg. Auf Dauer möchte ich einfach weiter gute Platzierungen sammeln, ein bestimmtes großes Ziel habe ich dabei nicht im Auge.

Was steht dieses Jahr an?

Ich bin heuer schon einige Turniere geritten und möchte noch bei einigen weiteren Platzierungen sammeln. Highlight für uns ist natürlich das Turnier hier im Stall im September, da möchten wir uns gut präsentieren.

Seit Kindertagen hatte MZ-Autor Thomas Kreidemeier kein positives Verhältnis zu Pferden. Bei den Gemlinger Pferdefreunden wagt er eine Reitstunde. Lesen Sie hier seine Selbstversuch.