Ausstellung
Zu Ehren Pater Graus ist viel Musik drin

Eine neue Medienwand ziert die Dauerausstellung des Archäologischen Museums zu Ehren des Komponisten Pater Theodor Grau OFM.

25.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:13 Uhr
Dr. Bernd Sorcan, Dr. Christoph Lickleder, Gerhard Kunz, Christian Schweiger, Kristina Presser −Foto: Veronika Alkofer

Die Dauerausstellung im Archäologischen Museum der Stadt Kelheim ist ab sofort um ein Highlight reicher: In der Abteilung Stadtgeschichte erinnert nun eine neugestaltete Medienwand an den 1886 in Kelheim geborenen Franziskaner-Priester, Komponisten und Chordirigenten Pater Theodor Grau OFM. Acht ausziehbare Schubkästen zeigen Original-Notenblätter mit geistlichen und weltlichen Liedkompositionen, teilt die Stadt mit. Zwei seiner vertonten Motetten – „Anima Christi“ und „Ego sum“ – können Besucher über eine Hörstation lauschen. Kürzlich wurde die neue Medienwand offiziell eingeweiht. Neben Kelheims Erstem Bürgermeister Christian Schweiger und Museumsdirektor Dr. Bernd Sorcan, waren auch Dr. Christoph Lickleder, Ehrenbürger der Stadt Kelheim und Mitinitiator der „Pater-Grau-Wand“, sowie Gerhard Kunz, Großneffe des Kirchenmusikers, mit seiner Frau bei dem Event anwesend.

Eine persönliche Geschichte

Bürgermeister Christian Schweiger freut sich über die Ausstellungserweiterung. „Die Museumslandschaft ändert sich durch Multimedialität mehr hin zum Begreifbar, Erlebbar machen. Das ist der Trend der Zeit.“ Gerade bei Musik sei es wichtig, auch mal reinzuhören und dadurch niedrigschwellig einen Zugang zu schaffen. Im Fall der neuen Pater-Grau-Wand gehe es darum, die Ausstellungsobjekte nicht in eine Vitrine hineinzulegen, sondern etwas zum Anfassen zu schaffen, gleichzeitig aber auch zu zeigen, wie denn eine Partitur aussehe und wie man das früher handschriftlich gelöst habe. Der Bürgermeister bedankte sich beim Museumsteam und der Schreinerei des Bauhofs für die Realisierung. „Schön, dass es so umgesetzt wurde. Jetzt, da das Museum wieder offen sein darf, freuen wir uns über ein weiteres Highlight und mit einer ganz persönlichen Geschichte Kelheims die Ausstellung erweitern zu können.“

Auch Dr. Bernd Sorcan sprach seinen Dank aus. „Ich bedanke mich bei meinem Team, bei Frau Neumann-Eisele, die das Projekt begonnen hatte, inzwischen aber im Ruhestand ist, bei Kristina Presser, ihrer Nachfolgerin, bei Konrad Zachmayer für die gestalterische Umsetzung und nicht zuletzt beim Bauhof, vorrangig bei Franz Prosinger und Uli Nierer. Danke auch an Herrn Dr. Lickleder für die Vermittlung und Koordination der Informationen und der Ausstellungsobjekte. Ich hoffe, dass es auch den Kelheimern und vielen auswärtigen Gästen gefällt, was wir ihnen hier nahebringen wollen, dass wir mit dieser neuen Ecke in unserer Ausstellung unserem Pater Grau auch gerecht werden.“

In einer kurzen Ansprache würdigte Dr. Christoph Lickleder Pater Theodor Grau als „eine, im positiven Sinn, sehr schillernde Figur“ mit großem musikalischem Talent, dem stets daran gelegen war, „Melodien so anzusetzen, dass sie gut singbar waren. Pater Grau war immer wichtig: Das Ohr darf durch die Musik nicht beleidigt werden“, sagte Dr. Christoph Lickleder. „Ich glaube, dass Pater Grau von oben zuschaut und er unserer bescheidenen aber stilvollen und schönen Würdigung zustimmen würde.“

Das Kelheimer Heimatlied

Dr. Christoph Lickleder ist ein ausgewiesener Kenner Pater Graus, dessen Talent schon seiner Zeit von namhaften Kirchenmusikern deutschlandweit in der Fachpresse gewürdigt wurde. Bereits 1981 verfasste Dr. Christoph Lickleder anlässlich des 25. Todestages Pater Graus eine Broschüre über den Kelheimer Kirchenmusiker und dessen umfassendes Werk. Gleichzeitig ehrte er ihn darin als „ein gutes Stück Stadt- und Pfarrgeschichte Kelheims“. Die enge Bindung Pater Graus zu seiner Heimatstadt, der er trotz seines lebenslangen Wirkens in unterschiedlichen bayerischen Klöstern, stets verbunden blieb, wird auf unterschiedliche Weise deutlich. Vor allem in dessen opus 38 „Du Fürstenstadt im Bayerland“. Pater Grau komponierte das Heimatlied anlässlich des 750. Kelheimer Stadtjubiläums 1931. Gerhard Kunz spendierte der Stadt Kelheim großzügig mehrere gedruckte Exemplare des Kelheim-Liedes im Postkartenformat. Abzuholen sind sie kostenfrei in der Kelheimer Tourist-Info solange der Vorrat reicht.