Flucht
Sea-Eye rettet 400 Menschen aus dem Meer

Der Regensburger Verein evakuierte ein Holzboot. Eine Person musste reanimiert werden. Nun wird ein sicherer Hafen gesucht.

04.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:22 Uhr
Die Seenotretter von Sea-Eye brauchen nun dringend einen sicheren Hafen. −Foto: Fabian Heinz/picture alliance/dpa/Sea-Eye

Dramatische Szenen auf dem Mittelmeer: Wie die Regensburger Organisation Sea-Eye mitteilt, haben zwei Schiffe des Vereins mehr als 400 Menschen von einem überfüllte Holzboot vor der Küste Maltas gerettet. Zu diesem Zeitpunkt seien bereits 397 Gerettete auf den Schiffen der Hilfsorganisation gewesen.

Sea-Eye musste eine Person reanimieren

Zum Ablauf der Rettung teilte Sea-Eye am Donnerstagmorgen Folgendes mit: „Die Rise Above erreichte das Holzboot, das über zwei Ebenen verfügte, am Mittwochabend zuerst. Zu dem Zeitpunkt war bereits ein Leck im Boot, durch das Wasser eindrang. Mehrere Personen waren ohne Schwimmwesten im Wasser und mussten direkt aus dem Meer gerettet werden. Die Sea-Eye 4 traf kurze Zeit später ein.“

Weiter hieß es: „Die Besatzungen der Rettungsboote versorgten die Menschen zügig mit Rettungswesten, beruhigten sie und stabilisierten zunächst die gefährliche Situation. Denn ein so großes Holzboot kann leicht kentern, wenn Unruhe oder sogar Panik aufkommt. Medizinische Notfälle wurden zuerst auf die Sea-Eye 4 evakuiert. Eine Person konnte noch auf dem Rettungsboot auf dem Weg zur Sea-Eye 4 erfolgreich reanimiert werden. Die vollständige Evakuierung des Holzbootes konnte erst um Mitternacht abgeschlossen werden.“

Ausnahmezustand an Bord

Das Rettungsschiff sei nun auf die schnelle Zuweisung eines sicheren Hafens angewiesen, so Sea-Eye. Für die Besatzung sei es eine „noch nie da gewesene Belastungssituation. „Auf der Sea-Eye 4 herrscht nun der Ausnahmezustand. Jede Verzögerung durch die Behörden gefährdet die Gesundheit und das Leben der geretteten Menschen und unserer Besatzung. Es ist beschämend, wie Malta sich immer wieder seiner Verantwortung entzieht und Notrufe ignoriert“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.“(ph)