Wenigste Krankheitstage
Laut AOK: Bayern sind deutschlandweit am gesündesten

15.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:51 Uhr

Trotz Corona haben die Bayern demnach nicht mehr krankheitsbedingte Fehltage angehäuft als in den Jahren zuvor. −Symbolbild: dpa

Die bayerischen Arbeitnehmer sind im Deutschlandvergleich am gesündesten – zumindest unter den AOK-Versicherten, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung informiert.

Trotz Corona haben die Bayern demnach nicht mehr krankheitsbedingte Fehltage angehäuft als in den Jahren zuvor. Doch auch im Freistaat gibt es Unterschiede: So sind AOK-versicherte Arbeitnehmer im Norden Bayerns häufiger krank als im Süden. Dass die Krankheitsquote generell kaum gestiegen ist, liegt unter anderem an den Corona-Schutzmaßnahmen: Sie haben nicht nur Covid-19 eingedämmt, auch andere Krankheiten traten seit ihrer Einführung seltener auf.

Der Freistaat hat mit 4,8 Prozent den niedrigsten Krankenstand, Sachsen-Anhalt mit 6,3 Prozent den höchsten (Bund: 5,4 Prozent). Der Krankenstand gibt an, wie viel Prozent der Erwerbstätigen an einem Kalendertag durchschnittlich arbeitsunfähig sind. Innerhalb Bayerns ist Oberfranken Spitzenreiter mit einem Wert von 5,7 Prozent gegenüber Oberbayern mit dem niedrigsten Wert von 4,1 Prozent. Das zeigt sich auch bei den Landkreisen: Hier erreicht Kronach (Oberfranken) mit der höchsten Quote von 6,8 Prozent einen fast doppelt so hohen Krankenstand wie der Landkreis München mit 3,5 Prozent am unteren Ende der Skala.

Arbeitnehmer in Städten gesünder als am Land

Besonders auffallend: In den Städten sind die Arbeitnehmer durchschnittlich seltener krank als auf dem Land. Das zeigt etwa die Niederbayern-Statistik, bei der die beiden Städte Landshut (4,1 Prozent) und Passau (4,6 Prozent) die vordersten, also gesündesten Plätze einnehmen. Laut Andreas Windpassinger, Sprecher der AOK-Direktion Passau-Rottal-Inn, liegt das häufig am Alter der Beschäftigten. Während auf dem Land häufig ältere Menschen tätig sind, ziehe es junge Leute in die Städte. Und die sind laut Statistik weniger und kürzer krank.

Zum Jahresende 2021 stieg die Zahl der an Corona erkrankten Versicherten deutlich und hat sich im Vergleich zum Ende 2020 fast verdreifacht. Im Jahr 2021 meldeten sich rund 100.500 AOK-Versicherte in Bayern mit einer nachgewiesenen Corona-Infektion, also mit einem positiven PCR-Test, krank. Dies entspricht 4,9 Prozent aller Krankmeldungen (2020: 39.300 Erkrankte beziehungsweise 1,4 Prozent der Krankmeldungen).

Diesem Anstieg steht jedoch über das gesamte Jahr gesehen ein starker Rückgang bei den anderen Atemwegserkrankungen wie etwa grippalen Infekten gegenüber: Die Krankmeldungen verringerten sich von 19,9 auf 16,1 Prozent. Im gesamten Freistaat war jeder AOK-versicherte Berufstätige durchschnittlich 17,5 Kalendertage krank.

Durch die pandemiebedingten Hygienemaßnahmen seien die klassischen Krankheiten zurückgegangen, so Windpassinger. Vor allem grippale Infekte haben durch das Tragen von Masken, die Beachtung der strengen Hygieneregeln und das Abstandhalten vermieden werden können.

Atemwegserkrankungen häufigster Krankheitsgrund

Dennoch bleiben Atemwegserkrankungen mit etwa jeder sechsten Krankmeldung in Bayern neben Muskelskelett-Erkrankungen, darunter Rückenschmerzen, die häufigste Krankheitsursache. Am längsten dauerten die Muskel-Skelett-Erkrankungen, gefolgt von psychischen Erkrankungen und Atemwegserkrankungen. Die AOK ist mit rund 4,5 Millionen Versicherten die größte Krankenkasse in Bayern.

− pnp