Theater
Neundorff weist Gerüchte zurück

Der Regensburger will laut Medien Josef Köpplinger am Münchner Gärtnerplatz beerben. Beide Intendanten sagen: „Nix dran!“

30.10.2019 | Stand 16.09.2023, 5:14 Uhr

Jens Neundorff von Enzberg: Er denkt nicht an Wechsel, sagt der Intendant Foto: altrofoto.de

„Da ist so was von gar nix dran!“ Jens Neundorff von Enzberg reagiert am Mittwoch auf Gerüchte, er wolle 2022 nach München wechseln und Intendant Josef Köpplinger im Theater am Gärtnerplatz beerben. Der Regensburger Theater-Chef weist die Spekulationen zurück: „Ich bin gern in Regensburg, die Arbeit hier macht nach wie vor großen Spaß und: Wir haben hier noch so viel vor!“

Unter dem Titel „Umbruch am Gärtnerplatz“ spekuliert der Münchner Merkur am Mittwoch über einen Wechsel von Intendant Köpplinger nach Wien. Als Nachfolger am Gärtnerplatz sei Neundorff im Gespräch. Sagt der 53-Jährige Regensburg Ade und packt die Koffer für das Staatstheater in München? „I wo! Ich bin von der Spekulation genauso überrascht wie Herr Köpplinger“, bekräftigt Neundorff auf Nachfrage der Mittelbayerischen.

„Das ist ein Gerücht, das jeder Grundlage entbehrt“, sagt auch Roman Staudt, Sprecher des Gärtnerplatz-Theaters. „Herr Köpplinger fühlt sich wohl hier und kann nach der Sanierungsphase gerade große Erfolge feiern.“ Das Haus meldet eine Auslastung von mehr als 90 Prozent. „Drei Männer im Schnee“ wurde in drei Kategorien für den deutschen Musical-Preis nominiert, hohe Erwartungen setze man auch in die Auftragsoper „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ von Johanna Doderer (Musik) und Peter Turrini (Libretto), die im April 2020 uraufgeführt wird.

Josef Köpplinger hat die künstlerische Leitung am Gärtnerplatz seit 2012. Ebenfalls seit 2012 ist Jens Neundorff von Enzberg Intendant in Regensburg. Die beiden Theater-Chefs pflegen intensiv Kontakt. Und beide, so stellt es der Münchner Merkur dar, würden sich gerne verändern. Köpplingers Vertrag in München läuft 2023 aus, Neundorffs Vertrag endet 2022. Im Regelfall wird spätestens zweieinhalb Jahre vor Auslaufen eine Verlängerung unterzeichnet. Die Entscheidung darüber, ob der Regensburger Intendant bleibt oder geht, steht also gerade an.

Bereits im Sommer 2019 hatten Gerüchte gebrodelt, Neundorff habe gute Angebote anderer Häuser, die ihn abwerben wollten. Darauf reagierte sogar die Politik: Drei Verwaltungsräte des Theatersappellierten brieflich an BürgermeisterinGertrud Maltz-Schwarzfischer, Neundorff zu halten. „Das hat natürlich gut getan“, gesteht der Liebhaber von Barockmusik. Trotzdem: Er denke nicht an Wechsel. Er sei aktuell in Gesprächen mit der Bürgermeisterin.

Ein wichtiges Thema bei den Gesprächen ist das Velodrom. Die Spielstätte fällt im Januar 2022, nach Auslaufen des Erbpachtvertrags mit Sanierer und Kulturmäzen Oswald Zitzelsberger, an die Stadt Regensburg zurück.Eine Generalsanierungsteht an. „Im Idealfall“, so Neundorff, wird das Haus drei Jahre als Theater-Schauplatz ausfallen. An welche Spielstätte wird das Theater während der Sanierung ausweichen? Neundorff nennt keine Details, sagt nur: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir eine gute Lösung finden. Und ich bin mir sicher, dass es mit dem Theater im Velodrom weitergehen wird.“

Das Theater Regensburg verzeichnete in der Saison 2018/19 einenRekord bei den Brutto-Einnahmen, mit 3,1 Millionen Euro, und eine neue Höchstmarke bei der Auslastung, mit 87,65 Prozent. Das Haus erreichte die dritthöchste Besucheranzahl der Regensburger Theatergeschichte (180 183 Theatergänger, darunter 5942 Abonnenten), bei der ebenfalls dritthöchsten Anzahl von Vorstellungen (682). Das Fachmagazin „Deutsche Bühne“ kürte Regensburgs Theater zu einem der interessantesten Häuser kleinerer Metropolen.

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