„Wir wollen mehr Kohle“, ruft ein Verdi-Sprecher am Montagmorgen mehrmals vom Demo-Wagen herunter. Von den insgesamt 1000 Demonstranten wurde der Satz mit Jubelschreien und Trillerpfeifen belohnt.
Ein Großteil der Teilnehmer bestreikte das Uniklinikum. Dort hatte der Streik gestern begonnen. Auf dem Weg zur Kundgebung am Domplatz schlossen sich am Ernst-Reuter-Platz noch Stationierungsstreitkräfte aus Grafenwöhr, Vilseck und Hohenfels an.
Die Arbeitnehmer der Uniklinik fordern schon seit mehreren Wochen einen 10,5 Prozent höheren Lohn, mindestens 500 Euro mehr und 200 Euro mehr Gehalt für Auszubildende. „Es ist Geld für die Bundeswehr da und es ist Geld da, um die Lufthansa zu retten. Nur für uns, diejenigen, die den Laden am laufen halten und Leuten nach einem schweren Unfall helfen, ist kein Geld da“, sagte Dominik Hornauer, Intensivkrankenpfleger am Uniklinikum. „Das haut nicht weiter hin. Deswegen sind wir heute hier. Für ein besseres Gehalt. Wir müssen uns durchsetzen.“
Zu wenig Personal
Hornauer und seine Mitstreiter machten auch auf den Fachkräftemangel in den Krankenhäusern aufmerksam. Dieser werde laut Verdi durch die nicht ausreichende Bezahlung an den Unikliniken befeuert. „Eine Pflegekraft in der Universitätsklinik, mit zehn Jahren Berufserfahrung, verdient über 300 Euro im Monat weniger als ihre Kollegin in einem kommunalen Krankenhaus“, sagte Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit und Soziales von Verdi.
Er kritisierte auch, dass es nach zwei Verhandlungsrunden, die letzte hat Anfang November stattgefunden, kein Angebot seitens der Arbeitgebervertretung gegeben habe.
Starke Einschränkungen am Uniklinikum
Das führte schon am 23. und am 24. November zu bundesweiten Streiks an Unikliniken. Diese Streiks wurden nun ausgeweitet. Es kam am Montag somit zur Schließung einer kompletten Intensivstation, und zu einer Bettenreduktion auf weiteren Stationen. Auch die Kinderklinik war vom Streik betroffen.
Wie Verdi und das UKR bestätigten, sei die Versorgung der Patienten trotz des Streiks sichergestellt gewesen.
„Wir können gut nachvollziehen, dass sich die Mitarbeiter an den Universitätsklinika für eine vergleichbare Entlohnung wie an Kliniken unter z.B. kommunaler Trägerschaft engagieren. Trotzdem bedauern wir die Streikfolgen für unsere Patienten, aber auch für die Mitarbeiter am UKR, die an den Streiktagen unter größerer Belastung arbeiten", teilte Professor Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, mit. Er betonte auch, dass das UKR Regensburg kein Verhandlungspartner sei.
Der Streik geht weiter
Der Streik wird am Dienstag mit einem zentralen Aktionstag in München fortgesetzt. Am 7. und 8. Dezember soll die dritte Verhandlungsrunde in Potsdam stattfinden.
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