Festival
Das letzte Relight-Kunstwerk glitzert noch ein bisschen in Regensburg

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 19:00 Uhr

Über dem Kohlenmarkt hängen noch die Spiegelchen von Alessandro Lupi. Foto: Haala

Vor einem Monat warf das Lichtkunstfestival Relight, das zwischen 14. und 24. März in Regensburg Premiere feierte, seine ersten Schatten voraus. Aber auch jetzt, eineinhalb Wochen nach dem finalen Ausknipsen, glimmt es noch ein wenig nach.



Und zwar in Form der Girlanden mit kleinen, runden Spiegelchen, die der Künstler Alessandro Lupi wie zwei Zirkuszeltkuppeln über dem Kohlenmarkt aufspannen ließ. Sie glitzern in der Sonne und spiegeln die Farben des Himmels wieder, als ob das Relight nie zu Ende gegangen wäre.

Dabei hatte Regensburgs Kulturreferent Wolfgang Dersch im Laufe des Festivals ausgeschlossen, dass die Veranstaltung in eine Verlängerung gehen könnte oder Teile davon weiter gezeigt werden. Jedoch argumentierte er dabei, dass für die Mappings Projektoren gemietet werden müssen und die Künstler einen engen Zeitplan haben, weswegen sie und ihre Werke die Domstadt nach dem Festival schnell wieder verlassen werden. All dies spielte bei den Spiegelgirlanden, die auch jetzt noch über dem Kohlenmarkt schweben, aber keine Rolle.

Relight: Künstler vermacht Werk der Stadt Regensburg



Zum einen brauchen sie keine Projektoren: Der Gedanke hinter „Fragments of Reality“, wie Lupi sein Werk taufte, ist, dass es vorhandene Lichtquellen wie das Tageslicht oder Straßenlaternen in der Nacht nutzt, um zu erstrahlen. Dafür sorgen die Reflexionen auf den Spiegelscheibchen. Zudem konnten sie in Regensburg bleiben, weil der Künstler das Werk der Stadt vermachte, gibt Juliane von Roenne-Styra, Pressesprecherin der Stadt, auf Nachfrage Auskunft.

Lesen Sie dazu auch: Relight könnte alle zwei Jahre steigen: So geht es mit dem Lichtkunst-Festival weiter

Wer es noch sehen möchte, sollte sich aber trotzdem sputen. Laut der Pressesprecherin wird das Kunstwerk zeitnah abgehängt. Das soll in den kommenden Tagen geschehen. „Wann es mal wieder ,strahlen‘ darf, bleibt abzuwarten…“, erklärt sie.

Lupis Kunstwerk war mit Abstand das leichteste Kunstwerk, das auf dem Lichterfestival zu sehen war. Gerade einmal mit zwei Kilo bezifferte sein Schöpfer das Gewicht der aufgespannten Konstruktion.

Laut einer Pressemitteilung der Stadt besuchten täglich 15000 Menschen die Veranstaltung, auf der 15 internationale Lichtkünstler ausstellten. Vor manchen der Illuminationen bildeten sich lange Schlangen, viele Vorstellungen waren ausverkauft.

„Wir planen das Relight zukünftig alle zwei Jahre und freuen uns darauf, nach dieser auf allen Ebenen gelungenen ersten Ausgabe auch in den kommenden Jahren Regensburgs Straßen, Hausfassaden und Gebäude wieder zum Leuchten zu bringen“, bilanzierte Kulturreferent Dersch.