Kommentar
Das Schöne: So wie bei den Eisbären geht‘s eben auch!

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 18:01 Uhr

Bei den Feierlichkeiten auf dem Eis beschlich einen das Gefühl, als wäre es eine Wiederholung. Der Aufstieg vor zwei Jahren in die zweite Liga kam schon so unverhofft, dass zur Feierstunde allgemeine Ungläubigkeit vorherrschte.

Und jetzt sind die Eisbären Regensburg DEL-2-Meister? Echt jetzt? Es ist Fakt, doch es wirkt wie eine Botschaft Außerirdischer. Auch am Tag danach und wohl noch länger. Dabei ist es vor allem eines schön: Denn unstrittig ist, dass dieser Erfolg, der in einer anderen Galaxie des Eishockeys als bisher stattfand, kein Erfolg des Geldes ist. Es ist ein Erfolg einer soliden Arbeit, die immer alle beschwören, die wenigstens aber wirklich machen. Es ist der Erfolg einer Aufbauarbeit, die Geduld und Zeit erfordert – und nicht Paniktransfers. Es ist ein Erfolg einer Philosophie, die auf Vertrauen setzt statt bei Zweifeln schnell alles über den Haufen zu werfen.

Und es ist besonders schön zu beobachten, auf welch bemerkenswerten Niveau das funktioniert. Trotz aller Widerstände, die es immer wieder selbst bei den eigenen Anhängern gab, trotz der nicht unbedingt besten Bedingungen, trotz an manchen Ecken und Enden fehlender Unterstützung, haben die Verantwortlichen ihre Pläne immer durchgezogen – und dürfen sich bestätigt sehen. Zweifelsfrei hängt dieser Erfolg an den handelnden Personen, die sich gesucht und gefunden haben. Da ist Trainer Max Kaltenhauser, der so unter Strom steht, dass man bisweilen Sorge hat, er stünde vor dem Burnout. Da ist mit Christian Sommerer ein Geschäftsführer, der unaufgeregt und ohne Profilneurose tätig ist – und schon lange im Eishockey verhaftet ist. Und da ist Christian Volkmer ein potenter Hauptgesellschafter, der die Eisbären auch mal als das sieht, was sie sind: ein Unternehmen. Und sie so behandelt.

Eigentlich hätten die Eisbären schon mit ihrem Weg aus der Oberliga heraus Nachahmer finden können, ja finden müssen. Haben sie aber nicht. Vielleicht klappt es ja diesmal, wahrscheinlich wieder nicht.

Irgendwie beschleicht einen auch das Gefühl, dass dieser aktuelle Erfolgsausreißer nicht unbedingt eine Eintagsfliege bleiben muss. Wär‘ doch schön, wenn‘s irgendwann demnächst wieder hieße. Seht her, so geht‘s auch!