Zeichen der Erinnerung erleben
Der 10. September gehört den Denkmälern der Stadt – Zehn Empfehlungen der Redaktion

30.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:38 Uhr

In dieser Villa residierte einst König Maximilian II., heute ist hier das Landesamt für Denkmalpflege untergebracht. Fotos: Stadt Regensburg/Stefan Effenhauser, Peter Ferstl, Christian Kaister

Der 10. September steht heuer unter dem Motto „Was ein Denkmal kann – Talent Monument“. 61 Angebote warten auf Besucher. Die Redaktion hat Tipps zusammengestellt.

Spannende Entdeckungsreise durch die Altstadt

In den Gassen Regensburgs können Kinder zwischen sechs und zwölf einigen Geschichten der historischen Altstadt auf die Spur kommen. Ein kostenloses Forscherheft hilft bei der selbstständigen Suche. Das Beste: Man darf das Heft behalten! Das Team von Cultheca führt die Teilnehmer durch die spannende Entdeckungsreise. Das Begleitheft kann, solange es vorrätig ist, im Runtingerhaus in der Keplerstraße 1 von 12 bis 16 Uhr abgeholt werden. Die Tour sollte in Begleitung von Erwachsenen stattfinden.

Westheim: Führung durch die historische Siedlung

Die Siedlung Westheim lädt ein, ihre Geschichte zu erzählen. Geplant 1932, wurde die Siedlung im Verlauf von den Nationalsozialisten übernommen und 1933 zur Nutzung übergeben. Im Laufe der Zeit kamen weitere Bauten hinzu. Obwohl eine Erweiterung stattfand, ist das ursprüngliche Erscheinungsbild noch erkennbar. Zur Siedlung gehört auch ein Siedlerverein, der noch aktiv ist. Die Führung durch die historische Siedlung ist für jeden geeignet und barrierefrei. Geleitet wird sie von Kurt Mannert und findet um 11, 13 und 15 Uhr statt. Alle Teilnehmenden treffen sich am nördlichen Straßenende „Westheim“.

Rosarium: Zusammenspiel von Pavillon und Park

Landhausliebhaber aufgepasst! Renate Schönfeld führt die Besucher durch das 1871 von Ludwig Degen als Gärtnerwohnhaus errichtete Rosarium. Der Bau besteht aus nur einem Geschoss mit giebelständigem Flachsatteldach mit Dachüberstand, Holz und Schnitzwerk. Der Stil: Schweizer Landhaus. Namensgeber ist der sich um das Gebäude befindende Rosengarten. Das Zusammenspiel von Pavillon und Park machen das Bild des Landschaftsparks aus. Das Rosarium wird heute als Gastronomie genutzt. An der Führung können jeweils 25 Personen um 14, 15, 16 und 17 Uhr teilnehmen. Der Rundgang beginnt vor dem Eingang zum Park beim Rosarium.

Ein besonderes Kunstwerk in der Alten Kapelle

Hinter dem Parkplatz auf dem Alten Kornmarkt versteckt sich die Stiftskirche des Kollegialstiftes Unsere Liebe Frau zur Alten Kapelle. Die Kirche sieht mit ihrer einfachen Fassade zunächst unscheinbar aus, verbirgt jedoch ein Kunstwerk aus der goldenen Heiligendarstellung. König Ludwig der Deutsche ließ die Basilika als Pfalzkapelle mit prächtiger Ausstattung erbauen. Im späteren Mittelalter und von 1747 bis 1797 wurde die Alte Kapelle im Stil des Rokoko umgebaut. Die Kirche ist von 14 bis 17 Uhr allgemein und barrierefrei zugänglich, Führungen gibt es um 11 und 15 Uhr. Treff ist der Eingang an der Südseite.

Bischofshof: Die Geschichte der Stadt erleben

Wo man heute Schweinebraten oder Käsespätzle genießen kann, befand sich einst die Residenz der Regensburger Bischöfe. Doch nicht nur das: Wohl kein Ort vereint die Geschichte der Stadt so sehr wie der Bischofshof. Die Überreste der römischen Lagermauer aus dem Jahr 179 n. Chr. können noch immer im Nordflügel des heutigen Hotels und Gasthauses besichtigt werden. Interessierte können um 14, 15 um 16 Uhr an Führungen durch den Bischofshof teilnehmen. Pünktlich sein lohnt sich: Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Treffpunkt ist der Innenhof des Bischofshofs.

Führungen durch die Nibelungenkaserne

Die Nibelungenkaserne war die letzte und größte der vier Bundeswehrkasernen. Unter Regie der Luftwaffe im Heimatstil erbaut, diente sie nach Ende des Krieges den amerikanischen Streitkräften und wurde in den 60er Jahren von der Bundeswehr bezogen. 2007 wurde die Kaserne geschlossen und drei Jahre später an die Stadt verkauft. Wach- und Stabsgebäude werden heute zum internationalen Gästehaus der Universität umgebaut. Das Team des Architekturbüros Neumann & Heinsdorff Architekten gibt um 11, 12 und 13 Uhr Führungen durch die Zeitgeschichte des alten Stützpunktes. Treff ist vor den Hauptportal des Stabsgebäudes.

Ein Zeichen königlicher Präsenz in Regensburg

Ehemals Sommerresidenz von König Maximilian II., heute Außenstelle des bayerischen Landsamtes für Denkmalpflege: 1854 bis 1856 wurde das prachtvolle Gebäude von Ludwig Fotz als Zeichen königlicher Präsenz in Regensburg zwischen Dom und Walhalla errichtet. Hier veranstaltet das Team des Landesamtes von 10 bis 16 Uhr jede halbe Stunde Führungen durch die Villa. Um Zugang zur Villa zu erhalten, benötigt es Karten, die vorab am Infostand vor der Villa ab 10 Uhr kostenlos erhältlich sind.

Kapelle Maria Schnee: einst eine Waisenhauskappelle

Von außen unscheinbar, von innen reich ausgestattet: Unter Vorbeigehenden bleibt die Kapelle Maria Schnee oft unbemerkt. Ein Grund mehr, der kleinen Kapelle am Tag des offenen Denkmals einen Besuch abzustatten. Ursprünglich wurde das Gebäude 1734 als Waisenhauskappelle für das Domkapitelsche Waisenhaus errichtet. Die kleine Rokoko-Kapelle ist von 13 bis 16 Uhr frei zugänglich. Jeweils zur vollen Stunde gibt es die Möglichkeit von Nadine Merk eine Führung durch die Kapelle zu erhalten. Treff ist der Kapelleneingang.

Moderne Polizeiarbeit in historischen Gebäuden

Die Polizeiinspektion Regensburg Süd verfügt über eine deutlich längere Historie, als die meisten Regensburger ahnen. Das Gebäude wurde bereits in der NS-Zeit als damaliges Polizeidirektionsgebäude erbaut. Trotz des Alters können die Räumlichkeiten dank jüngster Sanierungen auch heute weiter für die moderne Polizeiarbeit genutzt werden. Die Geschichte des Gebäudes bleibt bei der alltäglichen Polizeiarbeit nicht unbeachtet. Das Haus kann unter der Führung von Mitarbeitenden der Polizeidienststelle jeweils um 11, 13 und 15 Uhr besucht werden. Treffpunkt ist vor der Polizeiinspektion, Karten sind vorab am zentralen Infostand im Runtingerhaus, Keplerstraße 1, ab 9.30 Uhr erhältlich.

Archiv St. Katharinenspital:

Urkunden, Bände, Akten und Pläne: Die St. Katharinenspitalstiftung bewahrt Jahrhunderte von Geschichte in Form von Dokumenten in ihrem Archiv auf. Die Bestände reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück und verraten viel über Regensburg und die Region. Das ehemalige Braumeisterhaus dient seit einigen Jahren als Unterbringungsort für die Archivalien, um diese zeitgemäß aufbewahren zu können und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Team der St. Katharinenspitalstiftung veranstaltet jeweils um 14, 15 und 16 Uhr Führungen, in denen es Umbau und Geschichte des Archivs erklärt. Treffpunkt ist der Eingang des Spitalarchivs, pro Führung sind 20 Personen erlaubt.

Das gesamte Programm gibt es unter www.regensburg.de/denkmaltag.

Von Leili Bagheri, Sophia Mayer und Ronja Ehrich