Fünf-Minuten-Strafe bringt Wende
Die Eisbären Regensburg müssen nochmal nach Crimmitschau fahren

05.04.2024 | Stand 06.04.2024, 14:57 Uhr

Die Eisbären hatten das Finale fast schon vor Augen, doch am Ende jubelte Crimmitschau über den zweiten Sieg in der Serie. Foto: Christian Brüssel

Der erste Matchpuck ist vergeben: Im Playoff-Halbfinale der zweiten Eishockey-Liga taten es die Eispiraten des ETC Crimmitschau den Eisbären Regensburg gleich und holten wie diese am Mittwoch mit einem 3:2 (1:1, 0:1, 2:0)-Auswärtssieg vor mit 4712 Zuschauern ausverkaufter Donau-Arena die Serie nach Sachsen zurück.



Damit müssen die Kassel Huskies, die mit einem Heim-2:1 gegen Kaufbeuren ihre Serie 4:1 gewannen, noch auf ihren Finalpartner warten. Die Regensburger müssen am Sonntag (17 Uhr) nun mit einer 3:2-Siegführung noch einmal nach Crimmitschau fahren.

Yuma Grimm stand den Eisbären wie erwartet nicht zur Verfügung. Weil sein U-21-Platz nicht besetzt werden konnte, waren nur elf Eisbären-Stürmer auf dem Eis. Lukas Heger rückte wie schon in Crimmitschau in Reihe vier zwischen Christoph Schmidt und Kevin Slezak, Tomas Schwamberger und Andrew Schembri wurden zumeist von David Booth ergänzt, der Doppelschichten schob. In der Verteidigung war zuhause wieder Korbinian Schütz anstelle von Andre Bühler der Partner von Patrick Demetz.

Personalplus der Eisbären

Bei Crimmitschau fehlten Gregory Kreutzer und der am Mittwoch verletzt ausgeschiedene Henri Kanninen, Vincent Saponari war zurück. Sechs Verteidiger und zehn Stürmer hatte Eispiraten-Coach Jussi Toures damit zur Verfügung.

Und die Sachsen zeigten von Anfang an, dass sie ganz und gar nicht gewillt waren, sich kampflos in ihr Schicksal zu ergeben. Die Partie wogte ausgeglichen hin und her. Lukas Heger hatte nach einem Solo die erste größere Eisbären-Chance (2:58), gegen Saponari passte wenig später Eisbären-Keeper Tom McCollum auf.

Es folgte ab 6:51 Minuten nach zwei Strafzeiten eine fast vier Minuten durchgängige Unterzahl, die die Eisbären fast unbeschadet überstanden. 26 Sekunden vor Ablauf der zweiten Strafe aber flutschte die Scheibe nach Saponaris Schuss dann doch zum 0:1 über die Linie. Das traf die Hausherren in den Folgeminuten schon ein wenig, doch sie erholten sich – und glichen aus. Der aufgerückte Jakob Weber staubte ab, als nach einem Angriff die Scheibe frei lag (14:57).

Im 450. Spiel von Kapitän Nikola Gajovsky und der 250. Partie von Max Kaltenhauser als Trainer an der Bande, dem damit nur noch neun Partien zu Rekordhalter Jiri Ehrenberger fehlen, war auch das zweite Drittel eines, in dem beide Mannschaften reinwarfen, was sie hatten. Schon nach 19 Sekunden zielte Andrew Yogan nur knapp vorbei.

Und dann bestätigte sich der überragende Wert von 44,4 Prozent Erfolgsquote in Überzahl aus den ersten elf Playoff-Partien ein weiteres Mal. Denn ihr erstes Powerplay münzten die Eisbären sofort in die 2:1-Führung um: Corey Trivino hielt vor dem Tor geschickt den Schläger hin und überwand Oleg Shilin. Crimmitschaus Offensive erforderte immer wieder auch Tom McCollums Aufmerksamkeit – etwa gegen Thomas Reichel (30:17). Zum Ende des zweiten Durchgangs scheiterte David Booth mit einem seiner inzwischen auch in der DEL2 längst berühmten Solos an Shilin.

Doch die unermüdlichen Kämpfer aus dem 18000-Einwohnerstädtchen Crimmitschau gaben nicht auf – und glichen aus. Nach einem Konter war Scott Feser der Mann des 2:2. Und nach 48:22 kassierte Petr Heider nach Videostudium auch noch eine Fünf-plus-Spieldauerstrafe. Die münzte der Gast prompt 21 Sekunden später in die Führung um – und blieb in Überzahl, weil bei der Fünfminutenstrafe ja die Strafzeit bei einem Torerfolg nicht erlischt.

Auch Booth mit fünf Minuten

Den Rest der Strafzeit spielten die Eisbären herunter und jagten fortan dem Ausgleich hinterher. Doch vergeblich. Trotz einer letzten Überzahlgelegenheit reichte es nicht mehr. David Booth handelte sich 14 Sekunden vor dem Ende noch eine Fünfminutenstrafe ein.

Statistik: Regensburg – Crimmitschau 2:3 (1:1, 1:0, 0:2)

Eisbären Regensburg:
McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Schwamberger, Schembri; Christoph Schmidt, Heger, Slezak

Eispiraten ETC Crimmitschau: Shilin – Scalzo, Walsh; Sturm, Thomas; Alexander Schmidt, Olleff – Smith, Lindberg, Feser; Saponari, Reichel, Zigmund; Rudert, Kanya, Böttcher; Kälble

Tore: 0:1 (10:28) Saponari (Smith bei 5-4), 1:1 (14:57) Weber (Yogan-Girduckis), 2:1 (22:55) Trivino (Girduckis-Yogan bei 5-4), 2:2 (47:03) Feser (Lindberg-Smith), 2:3 (48:43) Reichel (Lindberg bei 5-4)

Schiedsrichter: Benjamin Hoppe/Christopher Schadewaldt. – Zuschauer: 4712 (ausverkauft). – Strafminuten: Regensburg 8 + 5 + Spieldauer für Heider (48:22) + 5 für Booth (59:46) – Crimmitschau 10