Run auf die Finalkarten
Die Fans feiern ihre Eisbären-Helden kurz vor Mitternacht an der Donau-Arena

08.04.2024 | Stand 08.04.2024, 19:05 Uhr

Empfang an der Donau-Arena kurz vor Mitternacht: Die Fans feierten ihre Eisbären-Helden zu später Stunde nach der Rückkehr aus Crimmitschau. Foto: Wotruba

In der erfolgreichsten Regensburger Eishockeysaison aller Zeiten stehen die Eisbären jetzt tatsächlich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im DEL-2-Finale. Nach einem Empfang einiger Fans vor der heimischen Donau-Arena geht der Blick schon voraus auf die anstehenden Duelle mit den Kassel Huskies.





Der Kalender von Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer ist ein wichtiges Utensil, insbesondere in den Playoffs. Bereits im Aufstiegsjahr aus der Oberliga waren da die Serienlängen richtig eingetragen – vorher wohlgemerkt. Und jetzt, in der zweiten Eishockey-Liga, ist es wieder so: Ravensburg in sieben Spielen im Viertelfinale, Crimmitschau in sechs im Halbfinale, war da vermerkt.

Mit einem stimmungsvollen Empfang mit Gesängen und Trommeln würdigte der Fan-Club Icebreakers mit einem Schwung anderer Anhänger die Leistung des Teams am Sonntagabend nach der Rückkehr mit dem glorreichen 6:2 aus dem Sahnpark in Crimmitschau. Zuletzt gab es Ähnliches 2020 nach der Aufholjagd in der Oberliga von Platz elf auf Platz eins, als das Team von Max Kaltenhauser unverhofft als Meister aus Peiting zurückkam – und danach Corona die Saison ohne Playoffs beendete.

Tickets für Sonntag sind weg

Am 12. und 16. April in Kassel, am 14. und 19. April zuhause in der Donau-Arena – das sind die vier neuen Termine, die jetzt auf alle Fälle sicher sind. „So richtig haben wir alle noch nicht realisiert, was die Mannschaft da so leistet“, sagt Sommerer. Die Fans jedenfalls reagierten im Vorverkauf gestern mit einem Ansturm. Für das Heimspiel am Sonntag sind alle Karten für Regensburger weg, für das zweite Heimspiel standen am späten Nachmittag nur noch rund 200 zur Verfügung. Angesichts des reisefreudigen wie angenehmen Huskies-Anhangs sind die ausverkauften Häuser Nummer acht und neun – vorher zweimal Landshut, je einmal Kassel, Krefeld und Selb sowie in den Playoffs zweimal Crimmitschau – nicht unwahrscheinlich.

Zur Meisterschaft fehlen jetzt also vier Siege. Ob sie möglich ist? In der Saison gab es in den vier Vergleichen früh in der Saison ein unglückliches Auswärts-1:2 am 22. September, ein 1:4 zuhause am 27. Oktober, ein umjubeltes Heim-4:3 am 28. Januar – und davor lag ein unliebsames Weihnachtspäckchen unter dem Baum. Am 26.Dezember lagen die Eisbären in Nordhessen 1:7 nach zwei Dritteln zurück. Corey Trivinos drei Treffer im Schlussabschnitt gestalteten das Resultat mit 4:9 wenigstens halbwegs versöhnlich.

Angestachelte Eisbären treiben Zuschauerzahlen in die Höhe



Das stachelte das Team an, so etwas nicht nochmal erleben zu wollen. Es begann ein Siegeszug, den die Zuschauer mit enormem Zuspruch goutierten. Das letzte Spiel mit einer Drei vorne an der Zuschauerzahl fand am 28.Dezember gegen Ravensburg statt (3752). Seither wurde die 4000er-Marke jetzt 17 Mal in Folge und 21 Mal in der Saison übertroffen. Der Zuschauerschnitt rein in diesem Jahr liegt bei sagenhaften 4389 in der 4712 Fans fassenden Donau-Arena. Der Schnitt der Saison steht bei nie für möglich gehaltenen 4011 pro Partie.

Dazu hat eine vierstellige Fanzahl von den über 1600 verkauften Saisonkarten bereits die Dauerkarte für die neue Saison verlängert: Gestern Abend startete der freie Verkauf. Genießen ist das Eisbären-Motto in diesen Tagen, in denen die Augsburg Panther zu Regensburg-Fans werden. Denn schlagen die nicht aufstiegsberechtigten Eisbären mit Kassel nämlich das einzige noch im Rennen befindliche der vier vor der Saison aufstiegsberechtigen Teams (dazu noch Krefeld, Dresden – und Absteiger Bietigheim), bleiben die Schwaben trotz sportlichen Abstiegs wie im Vorjahr wieder in der DEL.

Zwei Neuzugänge schon fix

Und was steht im Sommerer-Kalender zur Länge der Finalserie? „Eishockeyspieler sind abergläubisch“, sagt Christian Sommerer. Das bleibt also vorerst offen wie der Stand der Kaderplanung. „Vor der Abschlussfeier, wann immer die auch ist, gibt es dazu garantiert keine Nachricht“, sagt der Geschäftsführer, verrät aber zumindest eines: „Zwei Neuzugänge haben wir schon.“