Die Stadt feierte mit einem Festakt ihren Stadtfreiheitstag im Alten Rathaus und erinnert an den 10. November 1245. Damals erhob Kaiser Friedrich II. mit dem Edikt von Pavia Regensburg in den Stand einer Freien Reichsstadt, die nur dem Kaiser unterstellt war.
„Es war ein Wendepunkt für unsere Stadt“, sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Freiheit bedeute Wohlstand, sei ein Menschenrecht und die Basis für Frieden und Gerechtigkeit. Wie in jedem Jahr nutzte die Stadt den feierlichen Anlass, um engagierte Bürger auszuzeichnen.
In ihrer Festrede ging Maltz-Schwarzfischer auf aktuelle Krisenherde ein. Durch den Angriffskrieg, den Russland gegen die Ukraine führe, würden die Menschen in der Ukraine in ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben eingeschränkt. „Sie kämpfen für die Freiheit“, erklärte sie.
Der Terror der Hamas in Israel führe vor Augen, wie schnell Freiheit eingeschränkt werde. Israel habe das legitime Recht auf Selbstverteidigung. Wer in Regensburg zu Gewalt und Antisemitismus aufrufe, sei kein Teil dieser Stadtgesellschaft. „Hass ist keine Meinung“, betonte die Oberbürgermeisterin.
Medaille für Stadtbrandrat
Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr in Regensburg zeichnete Maltz-Schwarzfischer Johann Schmidbauer mit der Goldenen Bürgermedaille aus. Aufgrund seiner Führungsstärke wurde er im Jahr 2000 zum Stadtbrandinspektor und 2008 zum Stadtbrandrat gewählt. Ein großes Anliegen sei ihm die Ausbildung junger Menschen in der Freiwilligen Feuerwehr. „Die Freiwillige Feuerwehr Regensburg und der Name Johann Schmidbauer sind untrennbar miteinander verbunden“, betonte Maltz-Schwarzfischer. Im März sei Schmidbauer aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und nun sei er Ehren-Stadtbrandrat der Freiwilligen Feuerwehr Regensburg.
Die Matthäus-Runtinger-Medaille ging an Nicolas Maier-Scheubeck, der als geschäftsführender Gesellschafter und Leiter des Familienunternehmens Maschinenfabrik Reinhausen GmbH dazu beigetragen habe, Regensburg als Technologiestandort zu etablieren. „Sie sind eine Unternehmerpersönlichkeit, die sich nicht nur ausschließlich am wirtschaftlichen Erfolg orientiert, sondern die sich dem Standort in ihrer Heimatstadt aufs Engste verbunden fühlt und sich auch in besonderer Weise gesellschaftlich engagiert", betonte die Oberbürgermeisterin.
Die Albertus-Magnus-Medaille überreichte Maltz-Schwarzfischer Hubert H. Wartner für seine besonderen Leistungen als Förderer der kulturellen Bestrebungen im Stadtteil Kumpfmühl. Wartner hat 2007 den Geschichts- und Kulturverein Regensburg-Kumpfmühl gegründet. Unter seiner Federführung fanden zahlreiche Veranstaltungen rund um Kumpfmühl statt und es gibt regelmäßige Veröffentlichungen wie „Der Vitusbach“.
Der Stadtschlüssel ging an Helga Brielmeier-Löffel, die 51 Jahre lang die Dante-Alighiere-Gesellschaft als erste Vorsitzende geführt hat. Dorina und Oleg Kuzenko wurden mit der Ehrung für ihren Einsatz für Flüchtlinge aus der Ukraine bedacht.
Naturschützer ausgezeichnet
Josef Paukner bekam den Stadtschlüssel für seine umfangreichen Verdienste im Natur- und Gewässerschutz. Richard Reil wurde für seinen Einsatz zum Erhalt der Heimat und des kulturellen Bewusstseins geehrt. Julia von Seiche-Nordenheim nahm den Stadtschlüssel für den Verein „Ausbildung statt Abschiebung“ entgegen. Der Hochschulpreis ging an Hannah Köck für die Erforschung möglicher Therapieansätze bei degenerativen Knorpelerkrankungen.
Den Festvortrag hielt die Stadt- und Umweltpsychologin Jasmin Jossin. Unter dem Titel „Die Freiheitsgrade, die uns bleiben: Transformatives Lernen für eine nachhaltige Entwicklung“ stellte sie dar, wie Nachhaltigkeit und Freiheit miteinander verwoben sind. „Nachhaltigkeit und Freiheit sind Verbündete“, erklärte sie. Musikalisch umrahmt wurde der Stadtfreiheitstag vom Vokalensemble High5ive.
Artikel kommentieren