Sonntag nächster Heimauftritt
Famose 72 Sekunden bringen Eisbären-Sieg in Ravensburg und Playoff-Serienausgleich

15.03.2024 | Stand 15.03.2024, 22:37 Uhr

Fünf Treffer und den Sieg bejubelten die Eisbären im zweiten Playoff-Viertelfinale in Ravensburg und glichen damit die Serie aus. Foto: Kim Enderle

Ausgleich! 2967 waren in Ravensburg Augenzeuge, wie die Eisbären Regensburg im Playoff-Viertelfinale dank eine famosen Zwischenspurts im zweiten Drittel mit 5:1 (1:1, 3:0, 1:0) gewannen. Am Sonntag ab 17 Uhr geht es darum, wer sich in einer bestens gefüllten Donau-Arena die Serienführung schnappt.



Mit kleineren Veränderungen gegenüber der 2:3-Niederlage nach Verlängerung vom Mittwoch starteten die Eisbären ins Match. In der Abwehr kehrte Xaver Tippmann an die Seite von Jakob Weber zurück, Korbinian Schütz musste weichen, Andre Bühler rückte zu Patrick Demetz. Und in der Offensive meldete sich David Booth für Richard Divis in der ersten Sturmreihe zurück. Ravensburg hatte durch die Rückkehr von Verteidiger Oliver Granz wieder Max Hadraschek für den Angriff zur Verfügung und damit mit elf Stürmern auch wieder fast vier Reihen.

Das Spiel begann weniger abwartend als im ersten Aufeinandertreffen – und wieder mit einer Regensburger Führung. Dem „Spieler der Saison“, Andrew Yogan, der am Sonntag vor dem Spiel als Hauptrunden-Topskorer geehrt werden wird, war der Torschütze und hatte das Glück, dass nach 10:17 Minuten sein Pass vom Schlittschuh des Towerstars-Verteidigers Tim Szememsky ins eigene Tor ging. Die Eisbären hatten nochmal Fortuna auf ihrer Seite, als Granz den Pfosten traf (13:31).

Paradedisziplin Powerplay

In der Endphase hatten die Eisbären auch noch einmal eine Druckphase, kassierten mit Andre Bühler aber auch ihre erste Strafzeit, die Ravensburg in ihrer Paradedisziplin Powerplay prompt nutzte. Fabian Dietz stand nach einem Abpraller 51 Sekunden vor der ersten Pause genau richtig, um Eisbären-Goalie Tom McCollum zu überwinden.

„Mein Fehler wurde gleich bestraft, zum Glück haben wir das Powerplay genutzt. Jetzt müssen wir weiter Vollgas geben. Mit dem Publikum im Rücken gewinnen wir das Spiel“, fasste Ravensburgs Verteidiger Denis Pfaffengut am Sprade-TV-Mikrofon zusammen.

Binnen 72 Sekunden aber brachten die Oberpfälzer im zweiten Drittel deutliche Vorteile auf ihre Seite. David Booth fuhr hinter dem eigenen Tor los und startete an vier Ravensburgern vorbei ein Solo, legte quer für Kapitän Nikola Gajovsky und der erzielte nach 25:40 Minuten die neuerliche Eisbären-Führung. Damit nicht genug: 41 Sekunden später bediente Lukas Heger Christoph Schmidt, der mit Direktabnahme sein viertes Saisontor erzielte – genauso wie weitere 31 Sekunden später Viertreihen-Kollege Yuma Grimm einen Abpraller nach Petr Heiders Versuch in das 4:1 ummünzte (26:52). Auch für den 20-Jährigen war es Saisontor Nummer vier: Das letzte Mal hatte Grimm ebenfalls gegen Ravensburg ins Netz getroffen – am 28. Dezember beim 5:4 in der Donau-Arena.

„Das war ein gutes zweites Drittel. Aber wir müssen vorsichtig sein. Ravensburg ist eine gute Mannschaft“, warnte Andrew Schembri bei Sprade-TV, der nach seinen zwei Toren vom Mittwoch den goldenen Helm als bester Eisbären-Skorer tragen durfte. „Hart spielen, zusammen spielen und stark defensiv spielen“, nannte er als Rezept, um den Ausgleich in der Playoff-Serie nach Hause zu bringen.

Trivinos Volleyversuch

Zum Start des Schlussabschnitts überstanden die Eisbären erst einmal eine dritte Unterzahlsituation. Offensiv zeigte Corey Trivino mit einem Volleyversuch nach hohem Abpraller von Ilya Sharipov seine technischen Fertigkeiten. Vor allem aber: Übermäßigen Druck ließen die Eisbären Ravensburg in den ersten acht, neun , zehn Minuten nicht aufbauen und konzentrierten sich mit der Drei-Tore-Führung im Rücken auf die Defensive.

Den Oberschwaben – ja der amtierende DEL-2-Meister – fiel auch im Anschluss wenig ein. Vier Minuten vor Schluss zog Ravensburgs Trainer Gergely Majoross den letzten Joker und brachte einen sechsten Feldspieler anstelle des Torwarts. Das nutzte Yogan 145 Sekunden vor Ende zum 5:1-Schlusspunkt ins leere Tor.

Statistik: Playoff-Viertelfinale, 2. Spiel:

Ravensburg – Regensburg 1:5 (1:1, 0:3, 0:1)

Ravensburg Towerstars:
Sharipov – Hübner, Ketterer; Pfaffengut, Sezemsky; Granz, Bender – Herr, Sarault, Calce; Dietz, Alfaro, Czarnik; Louis Latta, Hadraschek, Rollinger; Rudkovski, Gorgenländer

Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Bühler; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger, Schembri; Schmidt, Grimm, Slezak

Tore: 0:1 (10:17) Yogan (Demetz), 1:1 (19:09) Dietz (Herr-Sarault bei 5-4), 1:2 (25:40) Gajovsky (Booth), 1:3 (26:21) Schmidt (Heger-Schembri), 1:4 (26:52) Grimm (Heider), 1:5 (57:35) Yogan (Girduckis bei 5-6 ins leere Tor)

Schiedsrichter: Markus Schütz/Aleksandar Polaczek. – Zuschauer: 2967. – Strafminuten: Ravensburg 4 – Regensburg 8. – Playoff-Stand: 1:1