Von Lara Wöllmann und Sophia Reicheneder
„Die Zither ist ein Nischeninstrument.“ Das behauptet zumindest Günther Feuerer. Er ist Vorstandsmitglied des Zitherklubs Regensburg 1884 – und damit Teil des ältesten aktiven Instrumentalvereins aus Regensburg.
Anlässlich seines 140. Geburtstags veranstaltet der Klub dieses Jahr ein Festprogramm, das dazu einlädt, eine Reise durch die unterschiedlichen musikalischen Epochen zu unternehmen. Von Klassik und Barock bis hin zur Moderne.
Der Verein wurde am 1. Dezember 1884 von einer kleinen Zahl zitherbegeisterten Idealisten gegründet, erzählt Feuerer. Bereits 1885 fand der erste öffentliche Auftritt statt. Es folgte die Wirtschaftskrise, in der der Verein trotz allem aktiv blieb.
In den Jahren danach fanden immer mehr Konzerte und Sitzweilen statt und Regensburg wurde zum Mittelpunkt der bayerischen Zitherwelt; der Klub entwickelte sich zu einem angesehenen Verein. Die Anzahl der Spieler nahm beständig zu und die Spielqualität verbesserte sich kontinuierlich.
Seit 2020 führt Zithervirtuose Thomas Baldauf das Orchester, derzeit hat der Verein etwa 90Mitglieder. „Die Musiker gewinnen stetig an Freude, neuem Selbstvertrauen und besserer Musikqualifikation“, betont Feuerer.
Musik in drei Formationen
Der Verein musiziert in drei verschiedenen Formationen. Zwei davon gestalten das diesjährige Festprogramm mit, das Zitherorchester Ostbayern und die Zitherfreunde. Das Zitherorchester Ostbayern besteht aus Mitgliedern jeden Alters, die bayernweit anreisen, um ihrem Hobby nachzugehen. Bei den Zitherfreunden sind neben Laien auch Spitzen-Solisten und Bundessieger verschiedener Musikwettbewerbe mit dabei. Leiterin Brigitte Feuerer schätzt die Begeisterung der Mitglieder: „Die Zitherfreunde sind bei jeder Probe immer vollständig. Da merkt man die Freude am Spielen.“
Bei regelmäßigen Sitzweilen und Konzerten präsentieren die aktiven Mitglieder ihre Fähigkeiten auf der Zither. Teil des Vereins sind aber auch viele musikbegeisterte Personen, die selbst nicht auf dem Instrument spielen können. „Alle, die das Zitherspielen lernen oder wieder anfangen möchten, sowie Personen, die Anschluss an eine Gruppe suchen, sind in unserem Verein herzlich willkommen“, betont Günther Feuerer.
In der Weihnachtszeit und in den Kirchen sei die Zither durch ihre besinnlichen Töne besonders beliebt. Brigitte Feuerer sagt: „Es ist unvorstellbar, dass so viele die Zither nicht mehr kennen. Das Musizieren ist für mich eine Lebensbereicherung.“
Das Festprogramm
27. April: Großes Festkonzert um 16Uhr im Großen Pfarrsaal Herz Marien in Regensburg.
28. April: Matinee um 10.30Uhr im Kaisersaal im Goldenen Kreuz in Regensburg.
5. Mai: Zitherkonzert um 16Uhr im Bauerngerätemuseum in Ingolstadt-Hundszell.
Zithersitzweilen: Das ganze Jahr über finden immer wieder Sitzweilen statt, die nächsten am 19. April um 19Uhr im Gasthaus „Zum Löwen“ in Velburg und am 7.Juni um 17 Uhr im Wirtshaus „Zum Sorgenfrei“ in Regensburg.
Diese Zither-Begeisterten werden das Festprogramm mitgestalten.
