Erholung für Familien
Grundstein für „Hoffnungsprojekt“: Bau des VKKK-Nachsorgezentrums hat begonnen

15.09.2023 | Stand 15.09.2023, 10:00 Uhr

Gemeinschaftliche Grundsteinlegung: Martin Wunnike, Cäcilia Mischko, Irmgard Scherübl und Günther Lindner (2. v. re.) vom VKKK mit Astrid Freudenstein, Andrea Dobsch, Tanja Schweiger und Josef Weininger (von links) Foto: Neumann

Ein Ort, an dem sich Familien erholen und in Ruhe Zeit miteinander verbringen können – weit weg vom Klinikum, das traumatische Erinnerungen wecken kann: Das soll das Nachsorgezentrum für Kinder und Jugendliche des VKKK werden. „Eine Krebserkrankung prägt Kinder für immer. Wir wollen die Familien durch alle Phasen begleiten“, sagt Irmgard Scherübl, Vorsitzende des Vereins zur Förderung krebskranker und Körperbehinderter Kinder Ostbayern am Donnerstagvormittag bei der feierlichen Grundsteinlegung auf dem Gelände in Zeitlarn-Brennthal.

Nach einer intensiven, vierjährigen Planungsphase ging alles ganz schnell. Am 21. August rollte auf der Baustelle der erste Bagger an, knapp vier Wochen später stieg nun das erste Fest, zu dem knapp 70 Gäste gekommen waren. Geplant ist, dass noch Ende dieses Jahres der Rohbau steht.

Auf dem rund 8000 Quadratmeter großen Grundstück sollen Gebäude mit etwa 1000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. „Wenn man Wochen und Monate schwerer Therapie hinter sich hat, müssen die Familien mal raus“, sagte Regensburgs Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein, die bei der Grundlegung eine Rede hielt, „es ist ein echtes Hoffnungsprojekt, das hier am Regen, in der freien Natur entsteht.“

Baubeginn nach vier Jahren Planung



Günther Lindner, stellvertretender Vorsitzender des Vereins und Projektleiter des Nachsorgezentrums, dankte auch Zeitlarns Bürgermeisterin Andrea Dobsch, die neben Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger eine der Patinnen des Projektes ist. „Wir haben uns hier in Zeitlarn von Anfang an willkommen gefühlt“, so Lindner, „nach vier Jahren tatsächlich hier auf der Baustelle zu stehen – das sind schon besondere Gefühle.“

Auch die Adresse, die der VKKK selbst auswählen durfte, soll ein Zeichen der Hoffnung bei der „verfluchten Diagnose Krebs“ sein, erklärt Lindner weiter. „Wir durften einen Vorschlag für einen Straßennamen machen, da wir für die Telekom schon eine feste Adresse angeben mussten“, sagt er. Von Irmgard Scherübl sei schließlich die Idee gekommen, die Straße „Am Regenbogen“ zu nennen.

Gemeinsam mit weiteren VKKK-Vorstandsmitgliedern machten sich Scherübl und Lindner sowie Freudenstein, Dobsch, und Schweiger mit Architekt Josef Weininger an die Grundsteinlegung. Eingemauert in den Stein ist eine Zeitkapsel, die unter anderem ein VKKK-Journal, die Satzung des Vereins und eine aktuelle Tageszeitung enthält. „Ich möchte Sie alle hier in einem Jahr wieder begrüßen – zur Einweihung“, sagt Scherübl. Nach gut einem Jahr Bauzeit soll Ende 2024 der Betrieb aufgenommen werden.

VKKK-Nachsorgezentrum: Infos zu Planung und Umsetzung



Projekt: Das komplett barrierefreie VKKK-Nachsorgezentrum soll keine Rehaklinik werden, aber dennoch Räume für Ergotherapie, Physiotherapie, Psychotherapie und Logopädie bieten. Unter anderem soll es einen Veranstaltungsraum, zwei Kreativräume und eine kleine Halle für Ballspiele geben. Kernstück der Außenanlagen ist ein Niederseilgarten.

Bau: Wie Architekt Josef Weininger erklärt, werde das Nachsorgezentrum nicht nur für die heutige, sondern auch für zukünftige Generationen gebaut. Nachhaltigkeit sei deshalb besonders wichtig. Neben der Verwendung umweltschonender Materialien werde eine Niedertemperatur-Wärmepumpe eingebaut. Auf dem Dach wird es eine große PV-Anlage geben.

Kosten: Der VKKK finanziert das Nachsorgezentrum über Spenden. Die Gesamtkosten liegen bei 4,7 Millionen Euro, von denen aktuell noch rund 600000 Euro fehlen. Zahlreiche Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen haben sich bereits engagiert. Das Grundstück gehört der Stadt Regensburg, die es dem Verein auf Erbpacht zu günstigen Konditionen überlassen hat.