Am Watmarkt klirren die Weingläser
Neustart ohne Dampfnudeln: In Regensburg wird „der neue Uli“ zum Abendlokal

26.03.2024 | Stand 27.03.2024, 10:52 Uhr

Altes Gewölbe trifft modernen Stil: Geschäftsführerin Jessy Baumgartner ist glücklich mit der Verwandlung. Foto: Neumann

Endlich ist wieder was los am Regensburger Watmarkt – das hörten Jessy Baumgartner und Maria Linsmeier am Wochenende immer wieder. „Dazu kam die Frage nach den Dampfnudeln. Die haben wir bestimmt 50, 60 Mal beantwortet“, sagt Baumgartner und lacht.



Dass die 28-jährige Geschäftsführerin und Linsmeier als „Frau im Hintergrund“ den „Uli“ nicht mit Dampfnudeln, sondern mit neuem Konzept betreiben, hätten die Gäste beim Testlauf am Freitag und Samstag aber sehr gut aufgenommen.

Bei der Nachfolge des Dampfnudel-Uli, der das Lokal 46 Jahre lang betrieb und damit weit über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit erlangte, seien sie in „große Fußstapfen“ getreten, sagt Baumgartner. „Das ist ein Erbe, das wir nicht antreten können“, sagt sie, „auch, wenn der Name natürlich eine Hommage an ihn ist.“

„Das Gewölbe ist etwas Besonderes“



Seit dieser Woche hat „der neue Uli“ als „Abendlokal“ regulär geöffnet. Dienstags bis donnerstags ab 17 Uhr, freitags und samstags geht es schon um 12 Uhr los. Bei schönem Wetter wird es einen Freisitz geben. „Wir lassen uns erst einmal offen, jeden Tag ab Mittags da zu sein. Momentan sind wir einfach ein Abendlokal mit Küche, von der man satt wird“, erklärt die Geschäftsführerin. Vor allem die regionalen Weine – auch auf eine alkoholfreie Auswahl legen die Betreiberinnen Wert – seien sie von den ersten Gästen gelobt worden. Auch die Vermieter seien glücklich mit dem Laden, dem Konzept und der Einrichtung.

Darüber, wie sich das historische Gewölbe des Baumburger Turms mit modernem Stil verbinden lässt, hatten sich die beiden Frauen im Vorfeld viele Gedanken gemacht. „Das Gewölbe ist natürlich etwas ganz Besonderes“, sagt Baumgartner. Von warmem Licht beleuchtet, sollen die große dunkle Theke, die quadratische Tische aus handgeschlagenen marokkanische Fliesen und die eckigen Barhocker einen Kontrast zur geschwungenen Decke darstellen.

Schwierigkeiten gab es nur mit dem WLAN



Selbst bei den Toiletten wurde nichts dem Zufall überlassen. Als Farbtupfer sind sie komplett in Mintgrün und Sonnengelb gestaltet. Schließlich soll auch dieser Teil des Lokals „instagramable“, also gut geeignet für ein Foto in den sozialen Medien, sein.

Wie die MZ berichtet hatte, liefen die Planungen seit dem Jahreswechsel auf Hochtouren. Größere Probleme beim Umbau und der Sanierung habe es nicht gegeben, sagt Baumgartner. „Eigentlich gab es nur mit dem WLAN Anfangsschwierigkeiten – aber auch das ist gelöst.“

Ihre eigene Nervosität und Aufregung vor der Eröffnung habe sich ebenfalls gelegt, verrät sie noch. Mit Linsmeier, die in der Gastroszene bereits durch Gatsby, Rauschgold und Weichmanns bekannt ist, habe sie eine erfahrene Partnerin an ihrer Seite. „Außerdem werde ich gern ins kalte Wasser geworfen.“