Das Seenotrettungsschiff der Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye hat am Dienstagabend im Mittelmeer 57 Menschen von einem Holzboot gerettet. Zwei Personen habe man nur noch tot bergen können, teilte der Verein mit.
Demnach wurde das Rettungsschiff Sea-Eye 4 am Dienstagnachmittag über einen Seenotfall informiert. Ein Boot mit 59 Menschen habe in der maltesischen Such- und Rettungszone um Hilfe gerufen, heißt es in der Mitteilung. Dabei handelte es sich um ein überfülltes, zweistöckiges Holzboot, das nach einer fünfstündigen Suche gegen 19 Uhr gefunden wurde.
Zwei Menschen tot: Sea-Eye-Mediziner können keine eindeutige Todesursache feststellen
Vier Personen unter Deck waren laut Sea-Eye bewusstlos. Um zu ihnen vordringen zu können, habe man zunächst die Menschen auf dem Oberdeck evakuieren müssen. Zwei Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Das das Rettungsschiff begleitende medizinische Team habe keine eindeutige Todesursache feststellen können, heißt es in der Mitteilung. Die vier bewusstlosen, schwer verletzten Personen unter Deck hätten Symptome schwerer Kraftstoffvergiftungen gezeigt.
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In der Nacht zum Mittwoch wurde einer der Schwerverletzten von den maltesischen Streitkräften mit einem Helikopter evakuiert. Die Sea-Eye 4 folgte dann einem Schiff der italienischen Küstenwache nach Lampedusa, wo die drei weiteren Notfallpatienten evakuiert wurden. Die verbliebenen 53 Überlebenden und zwei Toten an Bord sollen am Donnerstag im sizilianischen Hafen von Porto Empedocle ausgeschifft werden.
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