Forschung
Wenn das T-Shirt die Atemfrequenz misst

OTH arbeitet gemeinsam mit der Universität Pilsen am Forschungsprojekt e-Tex

05.02.2024 | Stand 08.02.2024, 13:32 Uhr

Die Schülerinnen durften bei dem Workshop „Smart Stitchers“ auch Löten. Foto: Jiří Navrátil

Im Rahmen des Forschungsprojekts e-Tex untersuchen Wissenschaftler der OTH Regensburg, wie sich Antennen in Textilien integrieren lassen. Diese Technik ist nicht nur spannend für Unternehmen, sondern sie könnte auch Leben retten. Die OTH ist laut einer Pressemitteilung gemeinsam mit der Westböhmischen Universität Pilsen Teil des grenzüberschreitenden Forschungsprojektes e-Tex, das im Rahmen des Programms Interreg Bayern-Tschechien gefördert und von der Europäischen Union kofinanziert wird. Ziel ist es, innovative e-Textilien für den praktischen Einsatz im Bereich der Telemedizin zu entwickeln und die Sicherheit der Mitglieder des Rettungssystems zu erhöhen.

Das Hauptergebnis werden innovative Textilantennen sein, die die üblichen sperrigen Antennen in e-Textilien in IoT- und 5G-Netzwerken ersetzen. Diese Antennen bringen innovative Lösungen für die drahtlose Kommunikation oder als elastische Sensoren, wo sie die Überwachung der Atemfrequenz (Erhöhung der Sicherheit von Rettungskräften oder Apnoe-Patienten) oder die langfristige Überwachung von Ödemen während des Tages garantiert, was bisher noch nicht umsetzbar ist. „Dies ermöglicht eine wirksamere und gezieltere Behandlung“, sagt Projektleiterin Prof. Susanne Hipp von der Fakultät Elektro- und Informationstechnik der OTH. Die Forschung konzentriert sich auf zwei Bereiche: Entwicklung von textilen Antennen (Universität Pilsen) und Analyse von textilen Antennen durch parametrische Simulation zur Ableitung von Designregeln (OTH Regensburg). Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU), aber die entstehende Innovation wird auch bei Rettungsdiensten, in Pflegeeinrichtungen sowie in (Hoch)schulen gefördert. Die KMU werden an der Entwicklung der Antennen und ihrer späteren Nutzung beteiligt. „Das gemeinsame Fachwissen beschleunigt die Forschung auf diesem Gebiet und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen KMU durch Wissens- und Technologietransfer“, so Hipp.

Innerhalb des Projekts hat Doktorandin Verena Marterer ein Spezialprojekt übernommen. Sie begeistert zwölf Mädchen bei „Smart Stitchers“ für Elektrotechnik – und zwar mit Nadel und Faden statt komplizierter Formeln. Sie zeigte den Teilnehmerinnen, wie Sensoren in ein T-Shirt eingearbeitet werden. Die Schülerinnen durften selbst Antennen in ein T-Shirt sticken. Die Ergebnisse konnten im Anschluss auf einem Bildschirm angesehen werden, ganz ohne Kabel.

Der Workshop wurde exklusiv für Mädchen angeboten, um Frauen in der Technikbranche zu fördern. Marterer leitete den Workshop, der an den Mint Labs Regensburg angeboten wurde.