Kulturpolitik
Grüne kritisieren „Eiertanz“ um Opernintendanz

18.04.2024 | Stand 21.04.2024, 8:38 Uhr |

Serge Dorny und Vladimir Jurowski - Serge Dorny Intendant und Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. - Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

Die Grünen im bayerischen Landtag fordern Klarheit über die künftige Leitung der Bayerischen Staatsoper in München. In einem entsprechenden Antrag kritisieren sie einen „Eiertanz um die Intendanz“. Kunstminister Markus Blume (CSU) müsse schnellstmöglich entscheiden, wie es an der Opernspitze weitergehe. Der Minister wies die Kritik und Spekulationen der vergangenen Tage als „schädlich und absurd“ zurück.

„Die Staatsoper eilt von Erfolg zu Erfolg, sie gehört zu den besten und bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Wir befinden uns in vertrauensvollen Gesprächen und liegen voll im vertraglich vereinbarten Zeitplan“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. „Im Übrigen behandeln wir Personalfragen wie immer: im Interesse der beteiligten Personen wie auch der Reputation der Staatsoper absolut vertraulich. Spekulationen in Medien und Parlament stiften nichts als Unruhe und sind für das weitere Verfahren schädlich.“

Die Grünen hatten die Staatsregierung in ihrem Antrag aufgefordert, „unverzüglich Klarheit zur vertraglichen Situation des Führungspersonals an der Bayerischen Staatsoper zu schaffen“. „Werden die bestehenden Verträge mit Intendanten Serge Dorny, Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski und Ballettchef Laurent Hilaire nicht oder nur für weniger als fünf Jahre verlängert, muss zeitnah eine Findungskommission für eine neue Intendanz eingesetzt werden.“

Die Verträge mit Dorny, Jurowski und Hilaire laufen noch bis 2026. Wie es darüber hinaus weitergeht, ist unklar. Gleichzeitig wurde unlängst der Vertrag mit Gärtnerplatzintendant Josef Köpplinger bis 2030 verlängert - obwohl dessen Vertrag ohnehin noch bis 2027 lief. Münchner Feuilletonisten hatten darum zuletzt über die Gründe spekuliert, warum die Entscheidung über die Opern-Verträge auf sich warten lässt.

„Spitzenkultur braucht Spitzenpersonal“, sagte Sanne Kurz, Grünen-Sprecherin für Kultur und Medien. „Wenn wir wollen, dass die Spitzenkultur des Kulturstaats Bayern weltweit in der Spitzenliga spielt, Jung und Alt begeistert und wichtige Impulse in unsere Gesellschaft gibt, müssen wir den künstlerisch Verantwortlichen Planungssicherheit geben. Denn wenn nicht klar ist, wer am Steuer steht, weiß auch niemand, wohin die Reise gehen soll. Und auf ein Boot im Schlingerkurs springt niemand gerne auf.“

Blume müsse „endlich Tacheles reden“, forderte sie. „Das hat auch mit Wertschätzung zu tun: Wenn der Minister Gründe kennt, den Vertrag eines Intendanten und eines Generalmusikdirektors nicht zu verlängern, müssen diese zeitnah auf den Tisch.“

© dpa-infocom, dpa:240418-99-724511/2

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