Züge in der Werkstatt
ICE streift Regionalzug: Suche nach Unfallursache bei Reichertshausen geht weiter

18.11.2023 | Stand 19.11.2023, 10:05 Uhr

Zugunfall bei Reichertshausen. − Foto: Bundespolizei

Warum ein Regionalzug am Bahnhof Reichertshausen einen ICE streifen konnte, ist noch unklar. Der Fahrdienstleiter und die beiden Lokführer werden als Zeugen befragt. Die Bahnstrecke München - Ingolstadt ist wieder frei, es gab aber zahlreiche Einschränkungen.



Nach dem seitlichen Zusammenstoß eines ICE mit einem Regionalzug ist die Bahnstrecke zwischen München und Ingolstadt am Samstag wieder in beiden Richtungen befahrbar. Es gebe keine Zugausfälle und Umleitungen mehr, aber es komme weiterhin zu Verspätungen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) am Samstagmittag. Noch seien nicht alle Gleise frei. Auch am späten Samstagnachmittag kam es weiter zu Beeinträchtigungen.

Wie die DB gegen 17.15 Uhr mitteilt, sind kurzfristig Reparaturmaßnahmen an der Strecke erforderlich. „Es besteht derzeit ein eingleisiger Betrieb.“ Die Züge verkehren deshalb mit reduzierter Geschwindigkeit. In der Folge kommt es laut Bahn zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Auch kurzfristige Zugausfälle sind möglich.

Züge sind in der Werkstatt



Am Sonntag , so meldet die DB um 2 Uhr nachts, ist die Strecke München - Ingolstadt wieder uneingeschränkt befahrbar. „Beide Züge wurden in eine Werkstatt überführt. Die Gleissperrung konnte aufgehoben werden“, so der Wortlaut in der Pressemitteilung.

Die Züge waren am Freitagnachmittag auf halber Strecke zwischen München und Ingolstadt an einer Weiche am Bahnhof in Reichertshausen (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) seitlich zusammengestoßen. Sieben Menschen wurden dabei leicht verletzt. Zwei der Leichtverletzten seien am Freitag im Krankenhaus Pfaffenhofen ambulant behandelt worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.

Unfallursache ist unklar



Ob ein technischer Defekt oder ein menschlicher Fehler den Unfall verursacht hat, sei noch unklar. Bei den Ermittlungen wegen Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr würden der Fahrdienstleiter und die beiden Triebfahrzeugführer als Zeugen geführt, sagte die Polizeisprecherin.

Beide Züge wurden in eine Werkstatt gebracht. Eine Weiche und Schienen waren beschädigt. Nah- und Fernverkehrszüge seien in beiden Richtungen wieder planmäßig unterwegs, aber bislang seien nur zwei Gleise frei, sagte ein Bahnsprecher. Auch deshalb gebe es noch Verspätungen.

Unfall beim Bahnhof Reichertshausen



Nach Angaben der Bahn hatten die Züge einander am Freitag gegen 14.15 Uhr an einer Weiche am Bahnhof Reichertshausen gestreift. Laut Polizei war die Regionalbahn gerade aus dem Bahnhof herausgefahren, als es zu dem Zusammenstoß mit dem durchfahrenden ICE kam. Die rund 700 Fahrgäste aus den beiden Zügen mussten ihre Fahrt später mit Bus, Taxi oder anderen Zügen fortsetzen. Seit dem späten Abend war die Strecke wieder eingleisig befahrbar.

− dpa