Mutmaßlicher Mord
Prozess um vermisste Schwangere: Freund berichtet von fragwürdigen Geschäften

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 19:59 Uhr

Am Montag hat der Lebensgefährte der verschwundenen Alexandra R. am Landgericht Nürnberg-Fürth ausgesagt. − Foto: Daniel Karmann/dpa

Von undurchsichtigen Immobiliengeschäften und schwierigen privaten Verhältnissen hat der Lebensgefährte der mutmaßlich ermordeten Schwangeren vor dem Landgericht in Nürnberg berichtet.



Der in dem Prozess angeklagte frühere Partner der Frau habe ihr Geld für Immobiliengeschäfte und andere Projekte ausgegeben, über die sie nicht richtig informiert gewesen sei, sagte der 39-Jährige am Montag. Ständig sei das Geld weg gewesen. Am Ende habe sie alle Immobilien loswerden wollen, weil es wegen deren maroden Zustands nur Ärger gegeben habe.

Bis heute keine Leiche gefunden



Die im achten Monat Schwangere war im Dezember 2022 spurlos aus Nürnberg verschwunden, nachdem sie ihre Pflegetochter zur Kita gebracht hatte. Eine Leiche wurde bis heute nicht gefunden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ihr früherer Lebensgefährte und ein Geschäftspartner die Frau verschleppt und ermordet haben - wegen finanzieller Streitigkeiten, nachdem die Frau ihrem früheren Lebensgefährten den Zugriff auf ihre Konten verweigert habe. Dadurch soll die Geschäftsgrundlage der beiden Männer weggebrochen sein.

Ihr neuer Lebensgefährte hatte als Immobilienmakler schon länger geschäftlichen Kontakt mit dem Angeklagten. Dieser habe immer viele abenteuerliche Geschichten erzählt, immer „dick aufgetragen“, sagte er. Nach der Trennung habe er der Frau mit den Immobilien und den finanziellen Problemen geholfen. Im Laufe der Zeit seien die beiden ein Paar geworden und die Frau schwanger von ihm. Diese sei eine ganz liebenswürdige Person gewesen, ein guter Mensch, betonte er.

− dpa